Presseerklärung zum „Via-Campesina-Tag“ (17.04.2010) in Berlin
Zum weltweiten Aktionstag für Ernährungssouveränität und bäuerliche Rechte!
Am 17. April, dem weltweiten La Via Campesina Aktionstag, laden wir ab 14.00 zu einem Aktions-Gartenfest im Gemeinschaftsgarten am Mariannenplatz 1A in Berlin Kreuzberg ein. Wie an vielen anderen Orten weltweit, organisieren auch wir Protestaktionen und Veranstaltungen rund um die Themen (urbane) Landwirtschaft und Ernährung.
Für uns* als lokale Vorbereitungsgruppe ist der 17. April der Höhepunkt unserer Veranstaltungsreihe „Frisch serviert vom Krisenherd: Über Agrarpolitik von Oben und Widerstand von Unten“. Seit Mitte Februar fanden rund 20 Veranstaltungen statt. Der rote Faden durch die Veranstaltungen war die Kritik an industrieller Landwirtschaft und die klare Befürwortung von Ernährungssouveränität. Damit erklären wir uns solidarisch mit La Via Campesina (= der bäuerliche Weg), dem weltweit größten Netzwerk von bäuerlichen Organisationen, Gewerkschaften, Landlosen und indigenen Gemeinschaften.
Das diesjährige Motto des Via Campesina Aktionstages lautet „Say No! To cooporate control of food and agriculture“ (Sagt Nein! zu Lebensmittel und Landwirtschaft unter Firmenkontrolle). “Die dominierende Agrarpolitik fördert die Macht von Großgrundbesitzern, Großbetrieben und wenigen transnationalen Agrar-, Saatgut- und Handels-Konzernen. Deren Profitstreben führt zu drastischen Qualitätsminderungen bei Nahrungsmitteln. Und schlimmer noch, immer mehr Menschen werden ihrer Lebensgrundlage beraubt und müssen hungern” erklärt Linda vom Aktionsnetzwerk Globale Landwirtschaft. “Laut der FAO hungert bereits über eine Milliarde Menschen auf der Welt.”
“Wir fordern stattdessen eine kleinteilige, ökologisch nachhaltige und auf die Bedürfnisse der Menschen vor Ort ausgerichtete landwirtschaftlich und gärtnerische Produktion. Das fordert übrigens auch der von der Weltbank initiierte und 2008 veröffentlichte Weltagrarbericht” ergänzt Thomas.
Immer mehr Menschen fragen sich: Wo kommt unser Essen her, wie und unter welchen sozialen und ökologischen Bedingungen wird es produziert? Als Reaktion darauf wächst die Zahl derer, die die Produktion von Lebensmitteln, auch in den Städten, wieder selbst in die Hand nehmen. Am 17. April machen wir politische Aktionen und feiern ab 14.00 im Gemeinschaftsgarten “Ton-Steine-Gärten” am Mariannenplatz 1A mit Ausstellungen, Workshops, Filmen, Essen und Getränken. Mit den Worten der Gärtner_innen von Ton-Steine-Gärten: „Es gilt zu feiern, dass es uns gelungen ist, den Mächtigen ein Stück Land abzutrotzen auf dem langen Weg zu Ernährungssouveränität.“
Mehr Informationen
Zur Veranstaltungsreihe: hier
Zum weltweiten Aktionstag: hier
Zum Nachbarschaftsgarten am Mariannenplatz: hier
Zur Pressemitteilung von FIAN: hier
Kontakt zu den Veranstalter_innen:
Telefon: 0176.2934 1957
Mail: frisch_serviert_vom_krisenherd@yahoo.de
*Die Veranstalter_innen sind einzelne Mitglieder aus den Gruppen `Aktionsnetzwerk Globale Landwirtschaft´, Barnimer Aktionskreis, `Gendreck-weg! – Freiwillige Feldbefreiung´, Bioladenkollektiv `Kraut und Rüben´, Kinderbauernhof am Mauerplatz, Attac-Agrarnetz und aus anderen autonomen Initiativen, die sich mit den Gärtner_innen von Ton-Steine-Gärten zur Vorbereitung des Festes zusammengeschlossen haben.