Mono­pol und Elend (Gast­bei­trag)

Beitrag vom 23.1.2014

Die welt­wei­te Ver­ein­heit­li­chung von Saat­gut dient den Inter­es­sen der Agrar­kon­zer­ne und führt zur Ent­rech­tung und Ent­eig­nung klei­ner Land­wir­te Von Anne Schweig­ler Im August 2013 streik­ten die Bau­ern in Kolum­bi­en für meh­re­re Wochen und stell­ten die Belie­fe­rung der Städ­te mit Nah­rungs­mit­teln qua­si ein. Zusam­men mit Stu­den­ten, Indi­ge­nen und Indus­trie­ar­bei­tern, die sich soli­da­risch erklär­ten, leg­ten sie das Land lahm. Die Aus­wir­kun­gen der Frei­han­dels­ab­kom­men mit den USA und Euro­pa auf die Land­wirt­schaft des Lan­des und die Empö­rung über eine damit zusam­men­hän­gen­de Saat­gut­ver­ord­nung waren der zen­tra­le Aus­lö­ser. Mit letz­te­rer wur­de selbst­pro­du­zier­tes Saat­gut für ille­gal erklärt und des­sen Beschlag­nah­mung und Zer­stö­rung ver­fügt. Kolum­bi­en ist ein Bei­spiel dafür, wie Saat­gut welt­weit Schritt für Schritt pri­va­ti­siert und mono­po­li­siert wird. Dahin­ter ste­hen die Inter­es­sen der Agrar­kon­zer­ne, deren Ziel es ist, nicht nur »ihre« indus­tri­el­len Sor­ten mit Hil­fe von Rech­ten an geis­ti­gem Eigen­tum zu kon­trol­lie­ren, son­dern gleich­zei­tig auch die Alter­na­ti­ven, das heißt freie Sor­ten, ver­bie­ten zu las­sen. Dies erfolgt, indem die jahr­tau­sen­de­al­te Pra­xis, einen Teil der Ern­te auf­zu­be­wah­ren und...

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Euro­päi­sche Akti­ons­ta­ge für Saat­gut-Sou­ve­rä­ni­tät am 17./18. April 2011 in Brüs­sel

Beitrag vom 19.01.2011

Frei­es Saat­gut für alle! Auf­ruf zu inter­na­tio­na­len Saat­gut-Akti­ons­ta­gen in Brüs­sel 17./18.4.2011 Für die Viel­falt des Saat­gu­tes in den Hän­den von Bäue­rIn­nen und Gärt­ne­rIn­nen set­zen sich in Euro­pa zehn­tau­sen­de Men­schen ein. Sie wol­len damit die Grund­la­ge unse­rer Ernäh­rung bewah­ren. Dage­gen steht die Saat­gut­in­dus­trie. Sie will letzt­end­lich welt­weit die Kon­trol­le über das Saat­gut aus­üben. Gen­tech­nik, Paten­te auf Pflan­zen und Tie­re sowie die Ein­füh­rung von Nach­bau­ge­büh­ren haben vie­len die Augen dafür geöff­net. Dazu kom­men die Ter­mi­na­tor­tech­no­lo­gie und Ver­bo­te bäu­er­li­cher Sor­ten. Das wur­de mit der Unter­schrif­ten­ak­ti­on „Zukunft säen – Viel­falt ern­ten“ in den letz­ten bei­den Jah­ren ange­pran­gert. Sich rich­tet sich gegen die der­zei­ti­ge Über­ar­bei­tung der Saat­gut­ge­set­ze in der EU, die vom Inter­es­se der Indus­trie an der Kon­trol­le des Saat­gu­tes geprägt ist. Die Saat­gut-Kam­pa­gne lädt nun ein, gemein­sam den Wider­stand gegen die Poli­tik der EU an zwei Akti­ons­ta­gen am 17. und 18. April die­ses Jah­re deut­lich zu machen, und zwar in Brüs­sel, wo an den Geset­zen gear­bei­tet wird, und über­all. Am Sonn­tag, den 17. April...

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„Kämp­fe um Saat­gut“ – Ein­la­dung zu einem BUKO-Semi­nar vom 14.-16.1.2011 bei Kas­sel

Beitrag vom

„Kämp­fe um Saat­gut“ Semi­nar der BUKO-Kam­pa­gne gegen Bio­pi­ra­te­rie: Fr., 14.1., bis So., 16.1.2011 Nie­der­kau­fun­gen bei Kas­sel *** Ein­la­dung *** Seed-Sove­reig­n­ty ist das Ziel – aber wo sind die Wege dort­hin? Welt­weit ist Saat­gut das Aus­gangs­ma­te­ri­al für die Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on. Die Sou­ve­rä­ni­tät von Land­wir­tIn­nen über Saat­gut, „Seed-sove­reig­n­ty” ist die Grund­la­ge für die Ernäh­rungs­sou­ve­rä­ni­tät. Aber der gesam­te Bereich steht unter mas­si­vem Pri­va­ti­sie­rungs- und Mono­po­li­sie­rungs­druck durch die trans­na­tio­na­len Saat­gut­kon­zer­ne. Immer stren­gere Vor­schrif­ten und Geset­ze schrän­ken selbst das Tau­schen und Ver­schen­ken von Saat­gut ein. Außer­dem ver­schwin­den vie­le regio­na­le Sor­ten durch die Foku­sie­rung auf weni­ge Sor­ten bei den Anbau­me­tho­den der indus­tri­el­len Land­wirt­schaft und ihre „indus­tri­el­le“ Sor­ten. Einer­seits wer­den aktu­ell die euro­päi­schen Saatgut­gesetze über­ar­bei­tet und ver­schärft. Ande­rer­seits gel­ten Samen durch die jahr­hun­der­te­al­te sozia­le Pra­xis des Tau­schens und Wei­ter­ge­bens als eines der „ursprüng­lichs­ten“ All­ge­mein­gü­ter und als wich­ti­ge Grund­la­ge für die Auto­no­mie und Überle­benssicherung von „Saat­gut-Nut­ze­rIn­nen“. Des­halb fin­den wir es wich­tig, sich prak­tisch und­po­li­tisch in den „Umgang mit Saat­gut auf allen Ebe­nen“ einzu­mischen. Das Wochen­end­se­mi­nar wol­len wir nut­zen, um...

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Zukunft säen – Viel­falt ern­ten

Beitrag vom 27. Dezember 2009

Wir rufen zu einer euro­pa­wei­ten Kam­pa­gne auf: für gen­tech­nik­frei­es Saat­gut, für die Erhal­tung des bäu­er­li­chen Rechts, Samen aus eige­ner Ern­te zu gewin­nen, zu tau­schen und zu ver­mark­ten, für Trans­pa­renz im Saat­gut­be­reich und für lang­fris­ti­ge Ernäh­rungs­sou­ve­rä­ni­tät. Wir weh­ren uns gegen die Mono­po­li­sie­rung des Saat­gu­tes durch trans­na­tio­na­le Kon­zer­ne und eine wei­te­re Ver­schär­fung geis­ti­ger Eigen­tums­rech­te auf Pflan­zen. Weit­ge­hend unbe­ach­tet von der Öffent­lich­keit hat die EU-Kom­mis­si­on 2008 begon­nen, das EU-Saat­gut­ver­kehrs­recht zu über­ar­bei­ten. Die Ände­run­gen sol­len Ende 2010 in Kraft tre­ten. Unter der Bezeich­nung »Bet­ter Regu­la­ti­on« will sie beim Saat­gut­recht Büro­kra­tie abbau­en und die Geset­ze ver­ein­heit­li­chen. Zwölf Richt­li­ni­en regeln bis­her den Saat­gut­ver­kehr in der EU. Jedes Mit­glieds­land setzt sie unter­schied­lich um. Die EU über­trug die Eva­lua­ti­on der der­zei­ti­gen Gesetz­ge­bung pri­va­ten Fir­men unter Lei­tung des Con­sul­ting­bü­ros »Arca­dia«, das bereits mehr­fach für die Gen­tech­nik-Indus­trie tätig war.Nach Inkraft­tre­ten der ers­ten Saat­gut­ver­kehrs- geset­ze in den 1960er Jah­ren hat das inter­na­tio­na­le Busi­ness den Saat­gut­markt ent­deckt. Inzwi­schen kon­trol­lie­ren die zehn füh­ren­den Saat­gut­kon­zer­ne − unter ihnen Bay­er, Mons­an­to, Syn­gen­ta, Lima­grain − 67%...

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