Französische Wissenschaftler widerstehen Monsanto
Genmais: nicht koscher
Französische Wissenschaftler widerstehen Monsanto. Ihre Studie wies bei Ratten Gesundheitsschäden durch Verzehr einer manipulierten Sorte nach. Sie wird seither vergeblich als unseriös diffamiert
Von Peter Clausing
Vor knapp einem Jahr, am 19. September 2012, veröffentlichte Professor Gilles-Eric Séralini von der Universität Caen, Nordfrankreich, zusammen mit sieben weiteren Autoren in der Fachzeitschrift Food and Chemical Toxicology die Ergebnisse einer Langzeitstudie. Dabei wurden krebserregende Wirkungen und andere Gesundheitsschäden an Ratten nachgewiesen, nachdem diese 24 Monate lang mit gentechnisch verändertem NK603-Mais gefüttert wurden. Die Publikation schlug ein wie eine Bombe, denn sie stellt die laxe Risikobewertung für gentechnisch modifizierte (GM) Pflanzen, wie sie bislang von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und anderswo praktiziert wird, in Frage.
Mexiko: Hungerstreik gegen transgenen Mais
Kollektiver Hungerstreik gegen die Aussaat von gentechnisch verändertem Mais in Mexiko-Stadt
von Peter Clausing
Mexiko-Stadt. Am Mittwoch (23.1.2013) hat eine neue Phase des Kampfes gegen die Aussaat von gentechnisch verändertem Mais in Mexiko begonnen. Die Anführer autonomer regionaler Bauernorganisationen aus über 20 Bundesstaaten initiierten einen kollektiven Hungerstreik vor dem symbolträchtigen Denkmal des Unabhängigkeitsengels in Mexiko-Stadt.
Entgegen den am Vortag mit der Stadtverwaltung getroffenen Vereinbarungen wurde ein direkter Zugang zu dem Monument durch ein massives Polizeiaufkommen verhindert. Alberto Gómez Flores, Sprecher des Dachverbandes der Autonomen Regionalen Bauernorganisationen (UNORCA), sagte, es sei bezeichnend, dass den Bürgern der Zugang zu dem Monument verweigert würde, während der Staat Konzernen wie Monsanto, Du Pont und Pioneer Dienste erweise. Hunderte Aktivisten hatten sich an dem Ort versammelt, der zudem nur wenige Meter von der US-amerikanischen Botschaft entfernt liegt.