Viel Macht für weni­ge

Beitrag vom 23. Mai 2015

Unter dem Titel »Wer hat die Macht?« wur­de anläss­lich des G-7-Gip­fels eine Stu­die des Fair Trade Advo­ca­cy Office Brüs­sel zu Macht­kon­zen­tra­ti­on und unlau­te­ren Han­dels­prak­ti­ken in die­sen Wert­schöp­fungs­ket­ten vor­ge­legt.

Von Peter Claus­ing

Wenn sich am 7. und 8. Juni die Staats- und Regie­rungs­chefs der G-7-Län­der auf Schloss Elmau in Ober­bay­ern tref­fen, wird auch die Gestal­tung von Han­dels- und Lie­fer­ket­ten ein Gesprächs­the­ma sein. Die­se Struk­tu­ren wer­den gern als Wert­schöp­fungs­ket­ten bezeich­net, was sug­ge­riert, dass alle Betei­lig­ten etwas abbe­kom­men. Beson­ders jene Pro­zes­se, die unse­re Ernäh­rung berüh­ren, spie­len eine wich­ti­ge Rol­le. Doch die »Wert­schöp­fung« ist ungleich ver­teilt. Am einen Ende der Ket­te befin­den sich 2,5 Mil­li­ar­den Men­schen, deren Ein­kom­men von der Land­wirt­schaft abhängt. Ein Groß­teil von ihnen trägt dazu bei, dass die glo­ba­len Waren­strö­me flie­ßen, oder wird von die­sen beein­flusst. Am ande­ren Ende: 3,5 Mil­li­ar­den Men­schen, die in Städ­ten leben und folg­lich ihre Lebens­mit­tel kau­fen müs­sen. Dazwi­schen agie­ren die­je­ni­gen, die den über­wie­gen­den Teil des (Mehr-)Wertes abschöp­fen: die Händ­ler, die Aktio­nä­re der Agrar- und Lebens­mit­tel­in­dus­trie und die Besit­zer der Super­markt­ket­ten.

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