Beiträge bleiben aus
Welternährungsprogramm in Finanznöten: UN-Unterstützungsfonds fehlen drei Milliarden Dollar – knapp die Hälfte seines Budgets. Hilfe für Hunderttausende Hungernde eingestellt Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (World Food Program – WFP) muß wegen fehlender finanzieller Mittel seine Hilfslieferungen einschränken. Bis zum Jahresende rechnet die UN-Organisation mit einem Fehlbetrag von drei Milliarden Dollar. Dies geht aus einem im vergangenen Monat veröffentlichten Bericht hervor. Bereits Ende Juni hatte der Leiter des Berliner WFP-Büros, Ralf Südhoff, offenbart, seine Organisation habe erst 25 Prozent ihres Budgets für 2009 erhalten. Das WFP ist zu hundert Prozent auf freiwillige Beiträge, in erster Linie von Regierungen, angewiesen. Für die Unterstützung von 108 Millionen bedürftigen Menschen in 74 Ländern hatte das WFP einen Finanzbedarf von 6,7 Milliarden Dollar errechnet. Angesichts der nach wie vor unvollständigen Deckung des Budgets hat sich das Welternährungsprogramm nun zu drastischen Kürzungen entschlossen. So muß im Laufe des August der humanitäre Flugdienst des WFP in Teilen Afrikas eingestellt werden, mit dem sowohl Helfer als auch ein...
Lesezeit: 4 MinutenHumanitäre Hilfe instrumentalisiert
Einfluß der Geldgeber beim WFP ist spürbar: Entsorgung von Überproduktion, Verbreitung genmanipulierten Saatguts und Militäreinsatz Da sich das World Food Program (WFP) ausschließlich aus freiwilligen Beiträgen finanzieren muß und die Hälfte des Geldes (vor allem) von den USA und der Europäischen Kommission kommt, muß damit gerechnet werden, daß diese versuchen, ihren Einfluß geltend zu machen. Eine bevorzugte Bedienung jener Krisenregionen, in denen der Westen seine Handlungsschwerpunkte sieht, überrascht deshalb nicht. Das Budget des WFP reicht ohnehin nur für zehn Prozent der eine Milliarde hungernden Menschen. Auch andere Indizien deuten darauf hin, daß das WFP keine »selbstlose« Organisation ist, sondern für bestimmte Zwecke instrumentalisiert wird. In der Vergangenheit geriet das Welternährungsprogramm wiederholt wegen des Versuchs in die Kritik, bedürftigen Ländern gentechnisch veränderte Nahrungsmittel aufzuzwingen, insbesondere Genmais. Diese Lieferungen kamen in der Regel aus den USA und hatten den Beigeschmack, daß mit »Sachspenden« die eigene Überproduktion entsorgt wird, anstatt durch Geldbeiträge dem WFP den Kauf von Lebensmitteln auf regionaler Ebene zu ermöglichen...
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