Der Ukrai­ne-Krieg und die Welt­ernäh­rungs­kri­se

Beitrag vom

Zwölf Tage nach Beginn des Krie­ges, am 08. März, publi­zier­te die Welt­ernäh­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on (FAO) eine 40-sei­ti­ge Ana­ly­se, die sich mit den Risi­ken befass­te, die aus dem Ukrai­ne-Krieg für die glo­ba­le Lebens­mit­tel­ver­sor­gung erge­ben könn­ten und gab einen düs­te­ren Aus­blick. Aus­gangs­punkt der Über­le­gun­gen war der Umstand, dass in den Jah­ren zuvor aus Russ­land und der Ukrai­ne zusam­men­ge­nom­men 30 Pro­zent der glo­ba­len Wei­zen­ex­por­te und über Hälf­te der Expor­te von Son­nen­blu­men­ker­nen bzw. -öl kamen, außer­dem Mais und Gers­te.

Baum­rin­den-Moni­to­ring der Pes­ti­zid-Belas­tung über die Luft: Eine toxi­ko­lo­gi­sche Bewer­tung

Beitrag vom 15.02.2020

Der vol­le Bericht die­ser für das „Bünd­nis für eine enkel­taug­li­che Land­wirt­schaft e.V.“ erstell­ten Ana­ly­se befin­det sich hier

Hier die Zusam­men­fas­sung:

In einer 2019 ver­öf­fent­lich­ten Stu­die zu einem bun­des­wei­ten Moni­to­ring der Immis­si­ons­be­las­tung der Luft durch Pes­ti­zi­de wur­den ins­ge­samt 104 ver­schie­de­ne Pes­ti­zi­de nach­ge­wie­sen. Im vor­lie­gen­den Bericht wer­den 15 der am häu­figs­ten nach­ge­wie­se­nen Wirk­stof­fe näher betrach­tet: Bos­ca­lid, Clo­ma­zon, Dif­l­ufe­ni­can, Epoxi­co­na­zol, Ethofu­me­sat, Flufe­n­a­cet, Gly­pho­sat, Meta­la­xyl, Metaz­achlor, Pen­di­me­tha­lin, Pro­sul­fo­carb, Prothio­co­na­zol, S-Metol­achlor, Tebu­co­na­zol, Ter­bu­thyla­zin. Her­vor­zu­he­ben ist, dass 13 von 14 Wirk­stof­fen (für den 15. Wirk­stoff war kein adäqua­ter Wert für den Dampf­druck vor­han­den) offi­zi­ell als nicht flüch­tig ein­zu­stu­fen sind, wenn man die Kri­te­ri­en der Euro­päi­schen Behör­de für Lebens­mit­tel­si­cher­heit (EFSA 2014) zugrun­de legt, d.h. ihr Dampf­druck beträgt weni­ger als 5 x 10-3, gemes­sen bei 25 °C (Tabel­le 3).

Tagungs­an­kün­di­gung: Deut­sche Unter­neh­men im Glo­ba­len Süden – Umwelt- und Men­schen­rechts­ver­ge­hen

Beitrag vom 19.12.2016

Rüs­tungs­expor­te – Auto­mo­bil­in­dus­trie – Pes­ti­zid­ex­por­te

Tagung und Ver­net­zungs­tref­fen
Fr. 13. Janu­ar 2017: 14:00 – 18:30
Sa. 14. Janu­ar 2017: 10:00 – 16:15

Die Tagung soll Aktivist_innen, Wissenschaftler_innen, inter­es­sier­ten Per­so­nen, Student_innen einer­seits einen Über­blick zu bestimm­ten Aspek­ten die­ses Rah­men­the­mas bie­ten und ande­rer­seits die Mög­lich­keit zur Ver­net­zung geben.

Auf der Kon­fe­renz sol­len die Berei­che Rüs­tungs­expor­te, Pes­ti­zid­ex­por­te und die Stra­te­gien der Auto­in­dus­trie unter fol­gen­der Fra­ge­stel­lung unter­sucht wer­den: Wel­che Rol­le spie­len deut­sche Fir­men und deut­sche Expor­te im glo­ba­len Süden?

Phos­phor: Fluch und Segen eines Ele­ments

Beitrag vom 06.09.2016

von Peter Claus­ing

Der euro­päi­sche Phos­phor­zy­klus könn­te voll­stän­dig geschlos­sen wer­den, wenn die impor­tier­ten che­mi­schen Phos­phat­dün­ger kom­plett gegen bio­lo­gi­sche und recy­clte che­mi­sche Phos­phor­dün­ger ersetzt wür­den. Damit stie­ge die Was­ser­qua­li­tät in Euro­pa und vie­le ande­re Pro­ble­me wären gelöst. Doch um das zu errei­chen, müss­te das Dik­tat der »Markt­kräf­te« über­wun­den wer­den.

„Saue­rei!“ – Bau­er Wil­lis miss­lun­ge­ne Dem­ago­gie (Rezen­si­on)

Beitrag vom 10.8.2016

von Peter Claus­ing

„Saue­rei!“ hät­te ein gutes Buch wer­den kön­nen. Es ist flüs­sig geschrie­ben, wenn­gleich etwas distanz­los-kum­pel­haft, aber das trifft sicher den Nerv vie­ler Lese­rin­nen und Leser. Und der Ver­fas­ser ist ein ech­ter Insi­der. Kre­mer-Schil­lings bewirt­schaf­tet 50 Hekt­ar, den glei­chen Hof wie sein Vater und sein Groß­va­ter. Er schöpft aus dem Vol­len, was die Beschrei­bung des Lebens eines Land­wirts anbe­trifft – und das über drei Gene­ra­tio­nen.

Zur Fehl­be­wer­tung von Gly­pho­sat durch Behör­den und Indus­trie

Beitrag vom 02.03.2016

Am 2.März 2016 wur­de gegen das Bun­des­in­sti­tut für Risi­ko­be­wer­tung (BfR), die in Par­ma, Ita­li­en, ansäs­si­ge Euro­päi­sche Lebens­mit­tel­be­hör­de (EFSA) und gegen die bel­gi­sche Nie­der­las­sung von Mons­an­to, von der im Namen der „Gly­pho­sa­te Task Force“ die Wie­der­ge­neh­mi­gung des Pes­ti­zid­wirk­stoffs Gly­pho­sat bean­tragt wur­de, Straf­an­zei­ge erstat­tet.

In einem Anhang zu die­ser Anzei­ge wur­de die fach­li­che Begrün­dung für die in der Straf­an­zei­ge geäu­ßer­te Anschul­di­gung gelie­fert, dass Behör­den und Indus­trie mit fal­schen Anga­ben ver­su­chen, die Wie­der­ge­neh­mi­gung von Gly­pho­sat zu errei­chen, obwohl die­ses von der Krebs­agen­tur der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (IARC) als „wahr­schein­lich krebs­er­re­gend beim Men­schen“ ein­ge­stuft wur­de.

Pro­fi­ta­bles Acker­gift

Beitrag vom 23.01.2016

von Peter Claus­ing

Das Ver­hält­nis zwi­schen agro­che­mi­scher Indus­trie, land­wirt­schaft­li­chen Pro­du­zen­ten und Ver­brau­chern wirft nicht nur ein Schlag­licht auf den Zustand unse­rer Land­wirt­schaft, son­dern auch auf den unse­rer Demo­kra­tie. Das lässt sich anhand des Streits um die wei­te­re Geneh­mi­gung des Wirk­stoffs Gly­pho­sat, auch Bestand­teil des Breit­band-Unkraut­ver­nich­tungs­mit­tels »Roun­dup«, zei­gen, von dem bereits vor fünf Jah­ren bei einem Jah­res­um­satz von knapp 4 Mil­li­ar­den US-Dol­lar etwa 610.000 Ton­nen welt­weit ein­ge­setzt wur­den.

Gly­pho­sat-Krebs­stu­di­en an Mäu­sen – Argu­men­te der EU-Behör­de ohne Grund­la­ge

Beitrag vom 16.12.2015

Von Peter Claus­ing

Am 12. Novem­ber ver­öf­fent­lich­te die Euro­päi­sche Agen­tur für Lebens­mit­tel­si­cher­heit (EFSA) ihre Schluss­fol­ge­rung zur Bewer­tung des Her­bi­zid­wirk­stoffs Gly­pho­sat, der von der WHO-Agen­tur für Krebs­for­schung (IARC) als „wahr­schein­lich krebs­er­re­gend beim Men­schen“ ein­ge­stuft wur­de, was eine wei­te­re Geneh­mi­gung die­ses Wirk­stoffs in Euro­pa mit größ­ter Wahr­schein­lich­keit aus­ge­schlos­sen hät­te, wenn die EFSA sich die­ser wis­sen­schaft­lich fun­dier­ten Bewer­tung ange­schlos­sen hät­te – hat sie aber nicht. Anfang Dezem­ber 2015 wur­de der ent­schei­den­de Teil der EFSA-Schluss­fol­ge­run­gen, jene zu den Krebs­stu­di­en an Labor­mäu­sen, einer kri­ti­sche Ana­ly­se unter­zo­gen. Zu die­sem 10-sei­ti­gen eng­lisch­spra­chi­gen Doku­ment gibt es jetzt die nach­ste­hen­de deut­sche Zusam­men­fas­sung.

Pri­va­te Stif­tun­gen – Speer­spit­ze der glo­ba­len Agrar­kon­zer­ne?

Beitrag vom 14.12.2015

Von Peter Claus­ing

Die „neu­en Phil­an­thro­pen“, wie sich die Mil­li­ar­dä­re des 21. Jahr­hun­derts nen­nen, schaf­fen mit ihren Stif­tun­gen unter Umge­hung demo­kra­ti­scher Ent­schei­dungs­pro­zes­se die Vor­aus­set­zun­gen für die Aus­deh­nung der Märk­te trans­na­tio­na­ler Kon­zer­ne. Ver­brämt durch einen Dis­kurs der Armuts­be­kämp­fung, för­dern sie die Ent­ste­hung einer neu­en agra­ri­schen Mit­tel­schicht im sub­sa­ha­ri­schen Afri­ka, die aus­rei­chend zah­lungs­kräf­tig ist, um sich die Seg­nun­gen einer neu­en Grü­nen Revo­lu­ti­on leis­ten zu kön­nen. Man­gel an Demo­kra­tie ist eine wesent­li­che Vor­aus­set­zung dafür. Zwar behaup­tet die Grü­ne Revo­lu­ti­on 2.0, dass sie die afri­ka­ni­schen Klein­bäue­rIn­nen aus der Armuts­fal­le zie­hen wol­le, doch gera­de die­se pro­fi­tie­ren nicht davon! Die eigent­li­chen Nutz­nie­ßer des neu­en land­wirt­schaft­li­chen Booms sind – wie Unter­su­chun­gen in Kenia und Sam­bia zei­gen – rei­che Städ­ter, in der Mehr­zahl Regie­rungs­an­ge­stell­te, die sich in die Land­wirt­schaft ein­kau­fen.

Land­g­rab­bing

Beitrag vom 29. Mai 2015

Auf den 5. Hep­pen­hei­mer Tagen zur christ­li­chen Gesell­schafts­ethik ging es um Fra­gen des Boden­ei­gen­tums aus unter­schied­lichs­ten Per­spek­ti­ven

The­sen zum The­ma Land­g­rab­bing von Peter Claus­ing

1.
Einer­seits wird die Ver­ab­schie­dung der frei­wil­li­gen Leit­li­ni­en der FAO (Vol­un­t­a­ry Gui­de­lines on the Respon­si­ble Gover­nan­ce of Land, Fishe­ries and Forests in the Con­text of Natio­nal Food Secu­ri­ty) im Jahr 2012 als gro­ßer Erfolg betrach­tet, auch des­halb, weil die­se Leit­li­ni­en sehr bald nach dem kri­ti­sier­ten Welt­bank­be­richt zum The­ma Land­g­rab­bing (Dei­nin­ger und Byer­lee 2011) ver­ab­schie­det wur­de. Ande­rer­seits kann Land­g­rab­bing nicht los­ge­löst von ande­ren Poli­tik­fel­dern betrach­tet wer­den, die das Land­g­rab­bing bedin­gen bzw. beein­flus­sen oder selbst vom Land­g­rab­bing beein­flusst wer­den. Dazu gehö­ren u.a.:

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