Boli­via­ni­sche Klein­bäue­rIn­nen in der Pes­ti­zid­fal­le

Beitrag vom 08.03.2019

In Boli­vi­en hat sich der Pes­ti­zid­ein­satz bin­nen 10 Jah­ren auf jähr­lich 62.900 Ton­nen mehr als ver­sechs­facht. Eine jüngst ver­öf­fent­lich­te Mas­ter­ar­beit belegt, dass fast drei Vier­tel der in Boli­vi­en zuge­las­se­nen Pes­ti­zi­de hoch toxisch sind und ein Groß­teil davon in der EU und in wei­te­ren Län­dern der Welt ver­bo­ten ist. (1)

von Ulri­ke Bickel

8. März 2019

Die von der Uni­ver­si­tät Rock­stock betreu­te Mas­ter­ar­beit von Ulri­ke Bickel „Uso de pla­gui­ci­das por pro­duc­to­res fami­lia­res en Boli­via“ unter­sucht die Dimen­sio­nen, Ein­fluss­fak­to­ren und die sozio-öko­no­mi­schen und öko­lo­gi­schen Aus­wir­kun­gen des Pes­ti­zid­ein­sat­zes in Boli­vi­en. Der Arbeit zugrun­de lie­gen eine empi­ri­sche Fall­stu­die zu Klein­bäue­rIn­nen in vier boli­via­ni­schen Öko­re­gio­nen, Exper­ten­in­ter­views mit Regie­rungs- und Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen und die Ana­ly­se wis­sen­schaft­li­cher und poli­ti­scher Erkennt­nis­se zum Pes­ti­zid­ein­satz in Boli­vi­en samt aku­ten wie chro­ni­schen Ver­gif­tungs­er­schei­nun­gen und der Aus­wir­kun­gen auf die Öko­sys­te­me.

Green­wa­shing: Der WWF als Kra­ke

Beitrag vom 31.3.2012

Über das Umwelt­schutz­spek­ta­kel »Earth Hour«, den WWF und des­sen Liai­son mit den Kon­zer­nen des Agro­busi­ness
von Peter Claus­ing

Am 31. März wird zum sechs­ten Mal die »Earth Hour« began­gen, ein vom »World Wide Fund for Natu­re« (WWF) orga­ni­sier­tes Event, des­sen Teil­neh­mer für eine Stun­de das Licht aus­schal­ten. Ein sym­bo­li­scher Akt, mit dem die Unter­stüt­zung des Umwelt­schutz­ge­dan­kens zum Aus­druck gebracht wer­den soll. Eine ech­te Wohl­fühl­num­mer für die Betei­lig­ten, und zugleich ein Meß­in­stru­ment dafür, wie vie­le Men­schen bereit sind, sich der Ver­ne­be­lung durch den WWF hin­zu­ge­ben: Im Jahr 2011 waren es in Deutsch­land über 30000 in 66 Städ­ten. Die Akti­on ist ein­fach wun­der­bar: Man bleibt anonym und unauf­fäl­lig, stellt kei­ne For­de­run­gen, ist nicht den übli­chen Unbil­den einer Demons­tra­ti­on wie Wet­ter oder Poli­zei aus­ge­setzt und hat trotz­dem das Erleb­nis, dabei gewe­sen zu sein. Wobei? Beim WWF! Also bei jener Orga­ni­sa­ti­on, auf deren enge Ver­bin­dun­gen mit inter­na­tio­na­len Groß­kon­zer­nen Wil­fried Huis­mann in sei­ner am 22. Juni 2011 auf ARD gesen­de­ten Doku­men­ta­ti­on auf­merk­sam mach­te, unbe­scha­det bereits frü­her ver­öf­fent­lich­ter Hinweise.1 Anläß­lich der »Earth Hour 2012« soll ein Blick auf die soge­nann­ten Green­wa­shing-Prak­ti­ken des WWF gewor­fen wer­den.

Land Grab­bing in Mexi­ko: Ein argu­men­ta­ti­ver Kopf­stand der Welt­bank

Beitrag vom 09.11.2011

Von Peter Claus­ing und Chris­ti­na Goschen­ho­fer

In die­sem in der Zeit­schrift PERIPHERIE erschie­nen Bei­trag wird die Argu­men­ta­ti­on der Welt­bank ana­ly­siert, dass mit frei­wil­li­gen Richt­li­ni­en und “klar defi­nier­ten Land­rech­ten” das Land Grab­bing in den Län­dern des Südens von einer Bedro­hung in eine Ent­wick­lungs­chan­ce kon­ver­tiert wer­den kön­ne. Mexi­ko dient der Welt­bank dafür als wich­ti­ger Bei­spiel. Im Gegen­satz dazu kommt die vor­lie­gen­de Ana­ly­se zu der Schluss­fol­ge­rung, dass sich die rea­len Ver­hält­nis­se in Mexi­ko von dem „papier­nen“ Mexi­ko, wie es in den Doku­men­ten der Welt­bank zu fin­den ist, sehr stark unter­schei­den. Wenn Mexi­ko eines der wich­ti­gen posi­ti­ven Bei­spie­le ist, die­ses aber erheb­li­che Män­gel auf­weist, dann wird damit das gesam­te Kon­zept frei­wil­li­ger Selbst­ver­pflich­tun­gen als Lösungs­an­satz für die sozia­len und öko­lo­gi­schen Fol­gen des Land Grab­bing in Fra­ge gestellt.

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