Der Ukrai­ne-Krieg und die Welt­ernäh­rungs­kri­se

Beitrag vom

Zwölf Tage nach Beginn des Krie­ges, am 08. März, publi­zier­te die Welt­ernäh­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on (FAO) eine 40-sei­ti­ge Ana­ly­se, die sich mit den Risi­ken befass­te, die aus dem Ukrai­ne-Krieg für die glo­ba­le Lebens­mit­tel­ver­sor­gung erge­ben könn­ten und gab einen düs­te­ren Aus­blick. Aus­gangs­punkt der Über­le­gun­gen war der Umstand, dass in den Jah­ren zuvor aus Russ­land und der Ukrai­ne zusam­men­ge­nom­men 30 Pro­zent der glo­ba­len Wei­zen­ex­por­te und über Hälf­te der Expor­te von Son­nen­blu­men­ker­nen bzw. -öl kamen, außer­dem Mais und Gers­te. Hin­zu kommt, dass die Rus­si­sche Föde­ra­ti­on Platz 1 beim Export von Stick­stoff­dün­gern und Platz 2 beim Export von Phos­phor- und Kali­dün­ger ein­nimmt. Bezo­gen auf die glo­ba­le Export­men­ge lag der Anteil Russ­lands laut FAO-Sta­tis­tik in den letz­ten Jah­ren für alle drei Pflan­zen­nähr­stof­fen grob gerech­net jeweils zwi­schen 10 und 15 Pro­zent. In 25 Län­dern betrug der Anteil aus Russ­land impor­tier­ter Dün­ge­mit­tel bei 30 Pro­zent und mehr. Die Syn­the­se von Stick­stoff­dün­ger erfolgt fast aus­nahms­los unter Ver­wen­dung von Gas in einem extrem ener­gie­in­ten­si­ven Pro­zess, dem Haber-Bosch-Ver­fah­ren. Die hohen Gas­prei­se schlu­gen sich...

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Viel Macht für weni­ge

Beitrag vom 23. Mai 2015

Unter dem Titel »Wer hat die Macht?« wur­de anläss­lich des G-7-Gip­fels eine Stu­die des Fair Trade Advo­ca­cy Office Brüs­sel zu Macht­kon­zen­tra­ti­on und unlau­te­ren Han­dels­prak­ti­ken in die­sen Wert­schöp­fungs­ket­ten vor­ge­legt. Von Peter Claus­ing Wenn sich am 7. und 8. Juni die Staats- und Regie­rungs­chefs der G-7-Län­der auf Schloss Elmau in Ober­bay­ern tref­fen, wird auch die Gestal­tung von Han­dels- und Lie­fer­ket­ten ein Gesprächs­the­ma sein. Die­se Struk­tu­ren wer­den gern als Wert­schöp­fungs­ket­ten bezeich­net, was sug­ge­riert, dass alle Betei­lig­ten etwas abbe­kom­men. Beson­ders jene Pro­zes­se, die unse­re Ernäh­rung berüh­ren, spie­len eine wich­ti­ge Rol­le. Doch die »Wert­schöp­fung« ist ungleich ver­teilt. Am einen Ende der Ket­te befin­den sich 2,5 Mil­li­ar­den Men­schen, deren Ein­kom­men von der Land­wirt­schaft abhängt. Ein Groß­teil von ihnen trägt dazu bei, dass die glo­ba­len Waren­strö­me flie­ßen, oder wird von die­sen beein­flusst. Am ande­ren Ende: 3,5 Mil­li­ar­den Men­schen, die in Städ­ten leben und folg­lich ihre Lebens­mit­tel kau­fen müs­sen. Dazwi­schen agie­ren die­je­ni­gen, die den über­wie­gen­den Teil des (Mehr-)Wertes abschöp­fen: die Händ­ler, die Aktio­nä­re der Agrar- und Lebens­mit­tel­in­dus­trie und...

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Lan­dun­ge­rech­tig­keit: Hun­ger und Migra­ti­on

Beitrag vom 10.2.2015

Der chro­ni­sche Nah­rungs­man­gel im sub­sa­ha­ri­schen Afri­ka hängt mit der Ungleich­heit im Besitz von Grund und Boden zusam­men. Eine Abwan­de­rung in die Städ­te lin­dert die Not in der Regel nicht. Von Peter Claus­ing In den Län­dern süd­lich der Saha­ra, dem soge­nann­ten sub­sa­ha­ri­sche Afri­ka, leben über 200 Mil­lio­nen chro­nisch hun­gern­de Men­schen – das sind etwa 30 Pro­zent der dor­ti­gen Bevöl­ke­rung. Davon sind vor allem die auf dem Land leben­den Men­schen betrof­fen, für die »chro­ni­scher Hun­ger« zumeist bedeu­tet, dass er all­jähr­lich wie­der­kehrt, näm­lich dann, wenn die eige­nen Vor­rä­te zur Nei­ge gehen und das Geld nicht reicht, um zusätz­li­che Lebens­mit­tel zu kau­fen. Die­se Peri­ode kann meh­re­re Wochen bis meh­re­re Mona­te dau­ern – je nach­dem wie die vor­he­ri­ge Ern­te aus­fiel. Typisch ist das für Betrie­be, bei denen die land­wirt­schaft­lich bear­bei­te­te Flä­che unter einer Grö­ße von zwei Hekt­ar liegt. 80 Pro­zent der afri­ka­ni­schen Bäue­rin­nen und Bau­ern bewirt­schaf­ten der­art klei­ne Flä­chen und ernäh­ren damit mehr schlecht als recht eine oft­mals sechs- bis acht­köp­fi­ge Fami­lie. In Mala­wi zum...

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Ein dis­kur­si­ves Hun­ger­ge­spenst

Beitrag vom 1.10.2014

von Peter Claus­ing Nicht sel­ten ruft die Fra­ge, ob und unter wel­chen Bedin­gun­gen die wach­sen­de Welt­be­völ­ke­rung aus­rei­chend ernährt wer­den kann, Rat­lo­sig­keit und Unbe­ha­gen her­vor. Eine nega­ti­ve Ant­wort wür­de den Hun­ger­tod Hun­der­ter Mil­lio­nen Men­schen mit kaum vor­stell­ba­ren gesell­schaft­li­chen Fol­gen bedeu­ten. Schließ­lich sind schon heu­te zir­ka 850 Mil­lio­nen Men­schen unter­ernährt, was bedeu­tet, dass all­jähr­lich etwa 10 Mil­lio­nen Men­schen an Hun­ger oder sei­nen unmit­tel­ba­ren Fol­gen ster­ben. Die Fra­ge, was getan wer­den müss­te, um bei gleich­zei­tig wach­sen­der Welt­be­völ­ke­rung von die­sem Geno­zid weg­zu­kom­men, wird sehr unter­schied­lich beant­wor­tet. Zunächst ist fest­zu­hal­ten, dass ein all­ge­mei­ner Kon­sens dar­über besteht, dass die Welt­be­völ­ke­rung nach 2050 nur noch unwe­sent­lich zuneh­men wird. Zwar wer­den in 35 Jah­ren vor­aus­sicht­lich zwei Mil­li­ar­den (30 Pro­zent) mehr Men­schen auf der Erde leben als heu­te, jedoch bei ste­tig abneh­men­dem Bevöl­ke­rungs­wachs­tum. Nun ver­tre­ten Welt­bank und Welt­ernäh­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on (FAO) die Ansicht, dass dann, wenn 30 Pro­zent mehr Men­schen die Welt bevöl­kern, 70 Pro­zent mehr Nah­rungs­mit­teln zur Ver­fü­gung ste­hen müss­ten. Die Dis­kre­panz zwi­schen den 70 und 30 Pro­zent wird mit...

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Sana­ma­dou­gou und Sahou müs­sen blei­ben: Land­raub stop­pen – in Mali und über­all sonst!

Beitrag vom 19.8.2014

August 2014: Inter­na­tio­na­ler Appell der euro­päi­schen Sek­ti­on von Afri­que-Euro­pe-Inter­act [*] Anfang 2013 ist Mali kurz­zei­tig in die inter­na­tio­na­len Schlag­zei­len gera­ten. Isla­mis­ti­sche Mili­zen hat­ten den Nor­den des Lan­des besetzt, es folg­te eine inter­na­tio­na­le Mili­tär­in­ter­ven­ti­on unter Füh­rung Frank­reichs, in deren Ver­lauf zumin­dest grö­ße­re Städ­te wie Tim­buk­tu und Gao befreit wer­den konn­ten. Und doch hat sich das Leben für die Mas­se der Bevöl­ke­rung kaum ver­än­dert – weder im Nor­den noch in den übri­gen Lan­des­tei­len. Beson­ders dra­ma­tisch ist die sozia­le Lage von Klein­bau­ern und -bäue­rin­nen, die unge­fähr 75 Pro­zent der Bevöl­ke­rung aus­ma­chen. Stell­ver­tre­tend dafür ste­hen die bei­den Dör­fer Sana­ma­dou­gou und Sahou 270 Kilo­me­ter nord­öst­lich der Haupt­stadt Bamako. Noch im Jahr 2009 haben die­se zur Lin­de­rung einer lan­des­wei­ten Ernäh­rungs­kri­se 40 Ton­nen Hir­se an die mali­sche Regie­rung gespen­det, heu­te sind sie sel­ber auf Lebens­mit­tel­lie­fe­run­gen ange­wie­sen. Denn im Zuge des welt­weit boo­men­den Aus­ver­kaufs frucht­ba­rer Acker-, Wald- und Wei­de­flä­chen an Invest­ment­fonds, Ban­ken und Kon­zer­ne ist es auch in Sana­ma­dou­gou und Sahou zu gewalt­sa­men Ver­trei­bun­gen gekom­men. Zudem muss­ten die...

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Natur­schutz als Land­raub – Betrach­tun­gen zum Tag der Men­schen­rech­te

Beitrag vom 9.12.2013

Natio­nal­parks bewah­ren die bio­lo­gi­sche Viel­falt. Gleich­zei­tig aber wer­den die dort leben­den Men­schen ver­drängt und ihrer Exis­tenz­grund­la­ge beraubt. Von Peter Claus­ing Am 10. Dezem­ber wird all­jähr­lich der Tag der Men­schen­rech­te began­gen. 1948 wur­de an die­sem Datum die All­ge­mei­ne Erklä­rung der Men­schen­rech­te von der Gene­ral­ver­samm­lung der Ver­ein­ten Natio­nen ver­ab­schie­det. Nicht sel­ten wird an die­sem Tag vor­ran­gig über die bür­ger­li­chen und poli­ti­schen Men­schen­rech­te öffent­lich nach­ge­dacht, zu denen das Recht auf freie Mei­nungs­äu­ße­rung, das Recht auf Ver­samm­lungs­frei­heit und das Recht auf Leben und kör­per­li­che Unver­sehrt­heit zäh­len. Es ist auch der Todes­tag Alfred Nobels, der 1894, zwei Jah­re vor sei­nem Able­ben, den schwe­di­schen Rüs­tungs­be­trieb Bofors kauf­te. Nichts­des­to­trotz wird seit 1901 am 10. Dezem­ber der Frie­dens­no­bel­preis ver­ge­ben. Neben den bür­ger­li­chen und poli­ti­schen Men­schen­rech­ten sind die wirt­schaft­li­chen, sozia­len und kul­tu­rel­len (WSK-) Rech­te ein ande­rer, eben­so wich­ti­ge Teil von Men­schen­rech­ten. Für bei­de Grup­pen trat im Jahr 1976 jeweils ein inter­na­tio­na­ler Pakt in Kraft, in dem die betref­fen­den Rech­te ver­bind­lich beschrie­ben sind. Zu den WSK-Rech­ten zählt das im Arti­kel...

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Neue DVD: Über den Tel­ler­rand – Ernäh­rungs­sou­ve­rä­ni­tät in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels

Beitrag vom 8.12.2013

“Ernäh­rungs­sou­ve­rä­ni­tät” ist die zen­tra­le For­de­rung der klein­bäu­er­li­chen Bewe­gun­gen in Ban­gla­desch. Ange­sichts von Kli­ma­wan­del, Flä­chen­knapp­heit und Land­kon­flik­ten set­zen sie sich für eine gerech­te Land­ver­tei­lung und eine selbst­be­stimm­te Agrar­pro­duk­ti­on ein. Eige­ne Par­zel­len sowie kul­tu­rell und öko­lo­gisch ange­pass­tes Saat­gut sehen sie als Basis für die Nah­rungs­mit­tel­ver­sor­gung. Die Bewe­gun­gen ver­fol­gen ihre Zie­le gege­be­nen­falls mit radi­ka­len Mit­teln: Sie beset­zen und bewirt­schaf­ten Land, das ihnen laut Gesetz zusteht, aber auf­grund von Kor­rup­ti­on nicht über­tra­gen wird. Der Anbau für den Eigen­be­darf und die loka­len Märk­te wird durch die Kapi­ta­li­sie­rung des Agrar­sek­tors stark gefähr­det. Seit der “Grü­nen Revo­lu­ti­on” in den 1960er Jah­ren nimmt der Ein­fluss von Saat­gut- und Che­mie­kon­zer­nen bestän­dig zu. Die Abhän­gig­keit von Dün­ger, Pes­ti­zi­den und modi­fi­zier­ten Samen sowie die infra­struk­tu­rel­len Ein­grif­fe durch Staat und Welt­bank haben die Lebens­be­din­gun­gen der Klein­bäue­rin­nen und -bau­ern ver­än­dert. Höhe­re Pro­duk­ti­ons­kos­ten und sin­ken­de Boden­frucht­bar­keit sind die Schat­ten­sei­ten der gestei­ger­ten Ern­ten, die vie­le in die Ver­schul­dung treibt. Heu­te gel­ten drei vier­tel aller Ban­gla­de­schis offi­zi­ell als land­los und haben laut “Kash-Land-Gesetz” Anspruch auf eige­ne...

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Klein­bau­ern leis­ten Wider­stand

Beitrag vom 13.11.2013

La Vía Cam­pe­si­na ist in die­sem Jahr 20 Jah­re alt gewor­den Von Peter Claus­ing In der mit Trä­nen­gas gesät­tig­ten Luft von Seat­tle im Dezem­ber 1999 dank­ten die Frau­en von Vía Cam­pe­si­na der Welt­han­dels­or­ga­ni­sa­ti­on (WTO): Die Repres­si­ons­maß­nah­men wäh­rend des WTO-Gip­fels hät­ten die zahl­reich zu den Pro­tes­ten erschie­ne­nen Klein­bäue­rIn­nen zusam­men­ge­schmie­det. Auch wur­de die glo­ba­le Föde­ra­ti­on wider­stän­di­ger Land­wir­tIn­nen erst durch die Mas­sen­pro­tes­te und die Poli­zei­ge­walt gegen Akti­vis­tIn­nen in Seat­tle welt­weit sicht­bar, obwohl Vía Cam­pe­si­na schon sechs Jah­re zuvor gegrün­det wor­den war. Damals hat­ten Indi­ge­ne und Land­ar­bei­te­rIn­nen den Para­dig­men­wech­sel erkannt, den Anfang der 1990er Jah­re die Auf­nah­me land­wirt­schaft­li­cher The­men in die Ver­hand­lun­gen des GATT-Abkom­mens (Gene­ral Agree­ment on Tariffs and Trade) bedeu­te­te. 1993 tra­fen sich daher 46 von ihnen im bel­gi­schen Mons und grün­de­ten einen gemein­sa­men Dach­ver­band. Die im GATT-Abkom­men getrof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen leg­ten den Grund­stein für die markt­ba­sier­te Zer­stö­rung jener agrar­po­li­ti­schen Struk­tu­ren und Pro­gram­me, die die Bäue­rIn­nen in den Jah­ren zuvor in ver­schie­de­nen Län­dern erkämpft hat­ten. Vía Cam­pe­si­na pro­pa­gier­te schon damals eine Land­wirt­schaft, die öko­lo­gisch...

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Sprengt die Wert­schöp­fungs­ket­ten !!

Beitrag vom 08.11.2013

Von Peter Claus­ing Den offi­zi­el­len Start von vier Groß­pro­jek­ten des »Ger­man Food Partnership«-Programms (GFP) am 5.11.2013 nah­men meh­re­re Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen zum Anlass, die­se »Ent­wick­lungs­po­li­tik im Dienst deut­scher Kon­zer­ne« scharf zu kri­ti­sie­ren. Das Forum Umwelt und Ent­wick­lung for­der­te, »das FDP-Pro­jekt unver­züg­lich zu stop­pen«, und Jan Urhahn, Land­wirt­schafts­exper­te des ent­wick­lungs­po­li­ti­schen Netz­werks INKOTA, hob her­vor, daß die Bun­des­re­gie­rung mit GFP unter dem Deck­man­tel von Hun­ger- und Armuts­be­kämp­fung ein­sei­tig die Wirt­schafts­in­ter­es­sen deut­scher und euro­päi­scher Unter­neh­men wie BASF, Bay­er Crop Sci­ence oder Syn­gen­ta bedie­ne. Neben den trans­na­tio­na­len Agrar­kon­zer­nen fin­den sich unter den zehn GFP-Part­nern auch die Han­dels­ket­te Metro, der Ver­band der Nah­rungs­mit­tel- und Ver­pa­ckungs­ma­schi­nen und die Dün­ge­mit­tel­in­dus­trie. Bereits die Zusam­men­set­zung die­ser »Part­ner­schaft« lässt erken­nen, dass es um die Schaf­fung ver­ti­kal inte­grier­ter Wert­schöp­fungs­ket­ten geht, bei denen bekannt­lich der Wert vor allem am unte­ren Ende der Ket­te von den Bäue­rin­nen und Bau­ern geschaf­fen und dann schritt­wei­se nach oben trans­fe­riert wird. Mit einem Gesamt­vo­lu­men von ins­ge­samt 78 Mil­lio­nen Euro wer­den eine »Kar­tof­fel-Initia­ti­ve«, eine »Ölsaa­ten-Initia­ti­ve« und eine »Kon­kur­renz­fä­hi­ge Reis-Initia­ti­ve« in...

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Bill Gates in Afri­ka

Beitrag vom 17. und 19. August 2013

Die­sen Bei­trag gibt es auch auf Fran­zö­sisch und Spa­nisch Seit 2006 bemüht sich, rela­tiv wenig beach­tet, die „Alli­anz für eine Grü­ne Revo­lu­ti­on in Afri­ka“, den pro­fi­ta­blen Teil der afri­ka­ni­schen Land­wirt­schaft in den Welt­markt zu inte­grie­ren. Hin­zu kommt, dass par­al­lel dazu, eben­falls in Afri­ka, seit 2010 ver­sucht wird, eine wich­ti­ge Kom­po­nen­te agrar­öko­lo­gi­scher Anbau­ver­fah­ren unter pri­va­te Kon­trol­le zu brin­gen – die bio­lo­gi­sche Anrei­che­rung von Stick­stoff im Boden. Wie­der­um gehört die Bill & Melin­da Gates-Stif­tung zu den Haupt­ak­teu­ren. Von Peter Claus­ing TEIL I Zuge­ge­ben, Revo­lu­tio­nen sind aus der Mode gekom­men. Dabei wäre eine grü­ne Revo­lu­ti­on, die die­sen Namen tat­säch­lich ver­dient, in Afri­ka bit­ter nötig. Denn einer­seits ist für 200 Mil­lio­nen der dort leben­den Men­schen Hun­ger eine täg­lich Rea­li­tät, ande­rer­seits ist das Poten­ti­al vor­han­den, Afri­kas Bevöl­ke­rung jetzt und auch per­spek­ti­visch mit Hil­fe agrar­öko­lo­gi­scher Anbau­ver­fah­ren zu ernähren.1 Doch die grü­ne Revo­lu­ti­on, an die wir den­ken, wenn wir die­sen Begriff hören, hat­te Afri­ka nie­mals erreicht. Die »Grü­ne Revo­lu­ti­on« Die Geschich­te des Begrif­fes »Grü­ne Revo­lu­ti­on« geht bis...

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