Widerstand gegen Landgrabbing in Mali finanziell rückkoppeln
Umverteilung praktisch angehen – beispielsweise Flugreisen mit Widerstand gegen Landgrabbing in Mali finanziell rückkoppeln
Gastbeitrag von NoLager Bremen
Die Anfang des Jahres stattgefundene Bamako-Dakar-Karawane für Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung hat nicht nur politisch merkliche Spuren hinterlassen, sie hat auch intern einmal mehr deutlich gemacht, auf wie dünnem Eis soziale Basisbewegungen in Mali bzw. Westafrika ingesamt wandeln – sei es, weil die erforderlichen Ressourcen in nahezu jedweder Hinsicht fehlen oder sei es, weil sich die AktivistInnen zunächst einmal um ihr eigenes Überleben kümmern müssen. Afrique-Europe-Interact hat daher beschlossen, die politische Arbeit der malischen Gruppen unseres Netzwerks durch eine Spenden- bzw. Umverteilungskampagne hierzulande zu unterstützen (inklusive steuerlicher Absetzbarkeit). Was das genau heißt, kann unserem Spendenaufruf entnommen werden (siehe unten), wobei ausdrücklich darauf hingewiesen sei, dass wir uns nicht nur über individuelle Spenden freuen (ob groß oder klein), sondern auch über Soli-Partys, private Bingo-Abende oder aber – und hierum soll es nunmehr genauer gehen – die finanzielle Rückkoppelung der letzten Flugreise mit dem von Afrique-Europe-Interact unterstützten Widerstand gegen Landgrabbing in Mali.
Gemeint ist mit letzterem, was üblicherweise unter dem Label von CO2-Kompensationszahlungen für Flugreisen, Kreuzfahrten oder Großevents firmiert, eine Praxis, die immer wieder in die Kritik geraten ist – ob aus prinzipiellen Gründen (Emissionshandel, Individualisierung gesellschaftlicher Probleme etc.) oder weil sich diverse mit CO2 Kompensationszahlungen finanzierten Projekte selber als ökologisch kontraproduktiv entpuppt haben. Und doch: Bei aller notwendigen Kritik, grundsätzlich ist die Idee keineswegs falsch, durch Unterstützung politisch-ökologisch sinnvoller und somit als CO2-Senken fungierender Projekte den in industrialisierten Ländern zwangsläufig größeren ökologischen Fußabdruck zu kompensieren – und zwar so lange, bis gesamtgesellschaftlich Verhältnisse durchgesetzt wurden, in denen der Zugriff auf die natürlichen Ressourcen im globalen Maßstab gerecht erfolgt – Stichwort: climate justice…
Womit wir wieder bei Afrique-Europe-Interact gelandet wären. Denn unser transnationales Netzwerk unterstützt in seiner 11 x 1.000 Euro-Kampagne nicht nur mehrere kleinbäuerliche Projekte, welche quasi automatisch den Klimawandel abbremsen („small farmers cool the planet!“). Vielmehr werden wir in nächster Zeit auch verstärkt gegen den seit 2008 rasant angestiegenen Ausverkauf fruchtbarer Ackerböden an (global operierende) Investmentsfonds, Banken und Unternehmen aktiv werden – Stichwort: Landgrabbing. Hintergrund ist, dass allein in Mali in den letzten 3 Jahren 500.000 Hektar verkauft wurden, über weitere 500.000 Hektar wird aktuell verhandelt, insgesamt hat die Regierung die Hälfte der malischen Ackerfläche zum Verkauf ausgeschrieben. Die Konsequenzen des agrarindustriellen Anbaus von Biotreibstoffen oder Exportgetreide sind unterdessen katastrophal: Er führt zu massiven Landvertreibungen kleinbäuerlicher ProduzentInnen, forciert die in Mail ohnehin starke Bodenerosion, schädigt das Klima, senkt die Grund- und Flusswasserspiegel, bedroht die Biodiversität und verschärft die Konkurrenz zwischen Ackerbauern und Viehirten (zur Verdeutlichung sei im Übrigen darauf hingewiesen, dass von den 25 Ländern in Afrika und Asien, in denen Landgrabbing im größeren Stil stattfindet, 20 Empfänger der Welthungerhilfe sind). Umgekehrt setzen sich die betroffenen Kleinbauern und -bäuerinnen (nicht nur in Mali) massiv zur Wehr. Konkret ist daraus im November 2010 der insbesondere von kleinbäuerlichen Organisationen initiierte „Appell von Kolongo“ hervorgegangen. Aber auch auf dem Weltsozialforum in Dakar haben Kleinbauern und -bäuerinnen aus Mali von ihren Erfahrungen berichtet, unter anderem über das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen DemonstrantInnen in dem von Landvertreibungen besonders stark betroffenen Dorf Samana Dugu. Wichtig ist nun, dass einige bei Afrique-Europe-Interact beteiligte Gruppen an diesen Kämpfen bereits beteiligt sind, insofern sehen wir als transnationales Netzwerk gute Möglichkeiten, uns an diesem Punkt sinnvoll einbringen zu können.
Mehr zu unserem Netzwerk und unseren aktuellen Projekten findet sich im Spendenaufruf (der auch gerne als Flyer bestellt werden kann) oder auf unser dreisprachigen Webseite: www.afrique-europe-interact.net (dort auch mit zahlreichen Informationen zu Landgrabbing etc.).
Mit besten Grüßen,
NoLager Bremen
11 x 1.000 Euro: Umverteilung praktisch angehen! Spendenkampagne für Basisinitiativen in Mali
Unser Netzwerk…
Afrique-Europe-Interact ist ein kleines, transnational organisiertes Netzwerk, das im Oktober 2009 gegründet wurde. Beteiligt sind BasisaktivistInnen vor allem aus Mali, Deutschland, Österreich und den Niederlanden – unter ihnen zahlreiche selbstorganisierte Flüchtlinge, MigrantInnen und Abgeschobene.
Politisch verfolgt Afrique-Europe-Interact vor allem zwei Ziele: Einerseits möchten wir die EU-Migrationspolitik öffentlichkeitswirksam an den Pranger stellen, andererseits die strukturellen Hintergründe von Flucht und Migration und somit die Forderung nach gerechter bzw. selbstbestimmter Entwicklung ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Denn das Recht auf globale Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit ist nur die eine Seite der Medaille, nicht minder wichtig ist das Recht zu bleiben, also die Möglichkeit, zu Hause bzw. im Herkunftsland ein Leben unter sicheren, würdigen und selbstbestimmten Bedingungen führen zu können. Was uns grundsätzlich eint, ist die gemeinsame Überzeugung, dass sich an den neokolonialen Dominanz- und Ausbeutungsverhältnissen nur etwas ändern lässt, wenn soziale Basisbewegungen aus Afrika und Europa in großem Stil gleichberechtigt, verbindlich und direkt zusammenarbeiten.
Unsere erste größere Aktion war eine dreiwöchige Karawane für „Bewegungsfreiheit und gerechte Entwicklung“ Anfang 2011. Rund 250 AktivistInnen – die meisten aus Mali – haben sich an der Bustour von der malischen Hauptstadt Bamako zum 11. Weltsozialforum in Dakar/Senegal beteiligt. Insgesamt waren die im Rahmen der Karawane durchgeführten Aktionen, Workshops und Versammlungen mit der lokalen Bevölkerung eine äußerst erfolgreiche Angelegenheit, so der einhellige Tenor. Ganz oben auf der ‚Hitliste‘ stand, dass es trotz zum Teil erheblicher organisatorischer, sozialer und politische Schwierigkeiten überhaupt gelungen ist, das Vorhaben umzusetzen und somit so etwas wie wechselseitiges Vertrauen und gemeinsame Handlungsfähigkeit herzustellen.
Seit der Karawane hat uns vor allem der Konflikt in Libyen in Atem gehalten. Konkret sind sowohl aus Mali als auch aus Deutschland Delegierte von Afrique-Europe-Interact nach Tunesien gefahren. Nicht nur aus Solidarität mit den sozialen Umbrüchen in Nordafrika, sondern auch weil zehntausende malische ArbeitsmigrantInnen Libyen verlassen mussten – und das mit der katastrophalen Konsequenz, dass sie ihre Familien von jetzt auf sofort nicht mehr finanziell unterstützen konnten. Praktisch haben unsere Aktivitäten unter anderem in mehreren Video-Clips sowie in zwei zusammen mit weiteren Organisationen und Netzwerken initiierten Aufrufen Niederschlag gefunden: Zum einen der Deklaration „Freiheit statt Frontex“, zum anderen dem Appell „Fluchtwege öffnen, Flüchtlinge aufnehmen!“. Die malischen Gruppen unseres Netzwerks waren zudem mehrere Monate lang mit der Aufnahme von RückkehrerInnen aus Libyen bzw. Bürgerkriegsflüchtlingen aus der Elfenbeinküste beschäftigt.
Im Oktober wird sich Afrique-Europe-Interact an dem transnationalen Projekt „Schiffe der Solidarität“ beteiligen. Geplant ist, mit mehreren Schiffen zwischen Italien und Tunesien hin- und herzupendeln. Einerseits um durch öffentliche Beobachtung den Krieg der EU gegen Flüchtlinge und MigrantInnen auf dem Mittelmeer zumindest für einige Wochen zu erschweren, andererseits um das Schicksal der tausenden, überwiegend aus Subsahara-Ländern stammenden Libyen-Flüchtlinge in Erinnerung zu rufen, die vor allem in tunesischen Wüstencamps gestrandet sind und häufig keine andere Chance sehen, als die hochgradig gefährliche Bootspassage nach Europa anzutreten. Im November ist sodann eine Veranstaltungstour mit drei malischen AktivistInnen durch Deutschland, Österreich und die Niederlande geplant, bevor im Februar 2012 eine größere europäische Delegation nach Mali aufbrechen wird. Ziel ist es, eine weitere Karawane vorzubereiten, bei der neben migrationsbezogenen Themenstellungen insbesondere soziale Kämpfe gegen Privatisierungen (meist diktiert durch IWF, Weltbank & Co.) sowie den in Mali besonders stark grassierenden Ausverkauf fruchtbarer Böden an global operierende Investmentfonds, Banken und Konzerne unterstützt werden sollen.
Mehr Infos zu den Aktivitäten von Afrique-Europe-Interact auf unserer Webseite
11 x 1.000 Euro…
Nicht nur in der antirassistischen Arbeit sind politische Kampagnen und praktische Solidarität eng verschränkt, auch in der transnationalen Kooperation zwischen südlichen und nördlichen Basisinitiativen spielen beide Aspekte eine zentrale Rolle. Denn viele AktivistInnen in südlichen Ländern stehen buchstäblich mit dem Rücken zur Wand – nicht zuletzt in Ländern wie Mali, das zu einem der ärmsten bzw. am ärmsten gemachten Länder überhaupt gehört: Über 60 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der (ohnehin sehr niedrig angesetzten) Armutsgrenze, 33 Prozent der Kinder unter 5 Jahren sind mangelernährt, gerade mal 50 Prozent der Menschen haben Zugang zu sauberem Trinkwasser. Entsprechend beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung 49 Jahre, 75 Prozent der über 15-Jährigen können weder lesen noch schreiben. Praktisch bedeutet all dies, dass größere Teile der Bevölkerung immer wieder von Neuem schauen müssen, woher ihr Geld für die nächsten Tage oder Wochen kommt. Formelle Jobs mit regelmäßigem Einkommen sind die absolute Ausnahme, von Arbeitslosengeld oder gesetzlicher Krankenversicherung ganz zu schweigen. Besonders krass ist zudem die Situation für Abgeschobene und Vertriebene – zum einen, weil es unter derart prekären Umständen für „ Neue“ immer schwieriger ist, Fuß zu fassen, zum anderen weil Abgeschobene nicht nur in Mali häufig als „Versager“ stigmatisiert und daher von ihren Familien kaum unterstützt werden.
Die mit solchen Verhältnissen verbundene existentielle Verunsicherung ist nicht nur persönlich fatal, sie lähmt auch die politische Arbeit – sei es, weil die erforderlichen Ressourcen fehlen, sei es weil sich die AktivistInnen zunächst einmal um ihr eigenes Überleben kümmern müssen. Afrique-Europe-Interact hat daher beschlossen, dass elf der malischen Gruppen unseres Netzwerks mit Hilfe einer Spendenkampagne einmalig jeweils 1.000 Euro erhalten sollen (wobei die Gruppen ausschließlich von der afrikanischen Seite bestimmt wurden), zudem sollen je nach Spendenstand kleinere politische Aktivitäten in Mali aus der Kasse des Netzwerks unterstützt werden. Hierbei ist allen Beteiligten bewusst, dass 1.000 Euro nicht sonderlich viel Geld sind. Umgekehrt sollte aber auch nicht aus dem Blick geraten, dass zum Beispiel das Jahresgehalt eines Lehrers in Mali gerade mal 720 Euro beträgt – eine Tatsache, die deutlich macht, dass es mit 1.000 Euro durchaus möglich ist, politische Arbeit punktuell sinnvoll zu unterstützen. Hinzu kommt, dass es im Rahmen eines transnationalen Netzwerks ausgesprochen schwierig ist, vertrauensvoll und verbindlich zusammenzuarbeiten, ohne zumindest auf der persönlichen Ebene eine Antwort auf den permanenten Skandal extremer globaler Ungleichheiten zu finden. Unsere 11 x 1.000 Euro-Spendenkampage versteht sich insofern auch als mehr oder weniger symbolischer Vorgriff auf jene Umverteilung bzw. Umkehrung der Ressourcenströme zwischen Süd und Nord, an der gesamtgesellschaftlich ohnehin kein Weg vorbeiführt.
Die Projekte…
Für folgende Projekte und politische Aktivitäten suchen wir Spenden, detailliertere Informationen finden sich auf unserer Webseite. Bei Interesse geben wir auch gerne zusätzliche Auskünfte oder stellen Direktkontakt zu den jeweiligen Basisinitiativen her.
APEGA/Association des Planteurs et Exploitantes de Gomme Arabique (Verein für den Anbau und die Nutzung von Gummi-Arabicum): Die Umweltorganisation APEGA unterstützt vor allem die Selbstorganisierung von Frauen im ländlichen Bereich. Mit den 1.000 Euro ist der Kauf einer Getreidemühle für Frauen aus dem 100 Kilometer östlich von Bamako gelegenen Dorf Konobougou geplant – einschließlich Ausbildung in der Handhabung und Verwaltung der Mühle.
Le collective des artisans et travailleurs culturels (Das Kollektiv der HandwerkerInnen und KulturarbeiterInnen): Neben der Einrichtung einer gemeinsamen Metallwerkstatt und eines Ladens für Schneidereizubehör sollen Räume für Musik- und Theateraufführungen angemietet werden – zum aktuellen Reportoire gehört unter anderem ein Theaterstück über den in einer Dessauer Polizeizelle verbrannten Asylbewerber Oury Jalloh.
AJRECY/Association des jeunes refoules de l´espagne de la commune Yanfolila (Verein von jungen Abgeschobenen aus Spanien in der Region Yanfolila): Der 2005 von Abgeschobenen aus Ceuta und Mellila gegründete Verein plant die Einrichtung einer versicherungsartigen Solidarkasse für ärztliche Notfälle, Beerdigungen, Taufen etc.
MSV/Mouvement des Sans Voix (Bewegung der Menschen ohne Stimme): Erforderlich ist die Anmietung eines kleinen Büros in Bamako – inklusive Internetanschluss. Die MSV ist eine 2005 gegründete Basisbewegung, die in 6 Regionen Malis sowie in Burkina Faso und Niger aktiv ist. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist der Widerstand gegen die Auswirkungen neoliberaler Strukturanpassungsprogramme. Derzeit unterstützt die MSV vor allem Menschen, die auf dem Land oder in der Stadt von ihren Grundstücken bzw. Anbauflächen vertrieben werden.
UACDDDD/ Union des Associations et des Coordinations d’Association pour le Développement et la Défence des Droits des Démunies (Union der Vereine und der Koordinationen für die Entwicklung und Verteidigung der Rechte von Mittellosen): Geplant ist die Anschaffung einer Lautsprecheranlage sowie weiterer Materialien zur Fortbildung von Jugendlichen aus besonders verarmten Wohnvierteln – einerseits hinsichtlich ihrer Rechte im Umgang mit staatlichen Behörden, andererseits um ihre Selbstorganisierung zu unterstützen.
Association des veuves et orphelins de Koulikoro (Verein der Witwen und Weisen von Koulikoro): Unterstützung von Gemüseanbau durch Finanzierung von Werkzeug und Materialien für den Bau von Zäunen (Schutz vor Tieren), außerdem Ausbau der Wasserversorgung. Dem 2008 gegründeten Verein haben sich bislang 60 Frauen angeschlossen.
Association Direi Ben: Der Verein in Gao im Norden Malis unterstützt sowohl Abgeschobene als auch (Transit-)MigrantInnen auf ihrem Weg gen Norden. Geplant ist unter anderem die Anschaffung von drei Wassertanks und einer Motorpumpe zur Bewässerung von Gemüseparzellen.
ECK/Association Espoir de Cachan Kalifa (Verein der Hoffnung von Cachan Kalifa): ECK ist ein von Abgeschobenen aus Paris gegründeter Verein, der Arbeitsmöglichkeiten im handwerklichen und landwirtschaftlichen Bereich für Abgeschobene und Jugendliche schafft. Benötigt ist die Einrichtung eines Büros mit Internet- und Telefonanschluss sowie die Bezahlung von Fahrtkosten der verstreut lebenden Mitglieder.
AJE/Association des Jeunes Expulsés (Assoziation der jungen Abgeschobenen): Geplant ist die Einrichtung eines Büros für die psycho-soziale Betreuung junger Abgeschobener, insbesondere aus der Elfenbeinküste – inklusive Lohnkosten für die BeraterInnen.
ADEM/L’Association pour la Défense des Emigrés Maliens (Verein zur Verteidigung der malischen MigrantInnen): Der Verein ist vor allem in der Region Kayes aktiv – seine Arbeit umfasst sowohl Beratung als auch politische Kampagnen. Geplant ist die Einrichtung eines Büros und Versammlungsraums – inklusive Infrastruktur.
FAM/Fédération des Associations de Migrants de Mali (Föderation der Vereine der MigrantInnen aus Mali): Anmietung und Einrichtung eines Restaurants in Bamako. Mit dem erwirtschafteten Geld sollen Mitglieder der FAM ein Einkommen erhalten und zudem Ausbildungsplätze geschaffen werden. Langfristig ist die Eröffnung weiterer Restaurants geplant. In der FAM sind unter anderem zahlreiche Bürgerkriegsflüchtlinge aus der Elfenbeinküste organisiert.
Wie spenden?
Afrique-Europe-Interact ist keine professionelle Spendenorganisation, sondern ein Netzwerk afrikanischer und europäischer Basisintiativen: Entsprechend gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten, unsere aktuelle Spendenkampagne zu unterstützen – sowohl individuell als auch kollektiv:
Individuelle Spenden: Kleinvieh macht auch Mist, insofern ist jeder Betrag willkommen – ob 10, 50, 500 oder mehr Euro. Spendensammlungen leben zudem vom Schneeballeffekt. Wir möchten deshalb ausdrücklich darum bitten, unsere Informationen möglichst breit zu streuen (gerne auch via Facebook, Twitter und anderen sozialen Netzwerken).
Kollektive Spendensammlungen: Ein weiterer Hebel ist die Organisation kollektiver Spenden bzw. die eigenständige Betätigung als FundraiserIn – ob durch Soli-Partys, Benefiz-Konzerte, private Bingo-Abende, Spenden-Banketts in der lokalen Volxküche, Überlassung der restlichen Gelder vom aufgelösten WG-Konto oder schlichte Sammelmails im persönlichen Umfeld. Je nach Kontext kann es diesbezüglich auch passender sein, nur für bestimmte Projekte zu sammeln, bei Bedarf helfen wir gerne mit zusätzlichen Informationen, Hintergrundmaterialien oder auch Direktkontakten weiter.
Veranstaltungen: Afrique-Europe-Interact lässt sich gerne zu (Film-)Veranstaltungen einladen – ob zur Karawane, zu unseren aktuellen Aktivitäten („Schiffe der Solidarität“ etc.) oder zu spezifischen Themen wie etwa FRONTEX, Landgrabbing oder die Situation von Baumwollbauern/bäuerinnen in Westafrika. Wenn dies obendrein mit ReferentInnenhonoraren einhergeht, hat sich die Angelegenheit aus unserer Sicht doppelt gelohnt.
Flugreisen kompensieren: Flugzeuge sind Klimakiller, vor diesem Hintergrund haben sich in den letzten Jahren immer mehr Menschen zu ökologischen Kompensationszahlungen für Flugreisen entschieden. Zu Recht, wie wir sagen würden, auch wenn die aus diesen Töpfen finanzierten Klimaschutzmaßnahmen die Debatte um ein global verträgliches Produktions- und Konsumtionsmodell nicht ersetzen können. In diesem Sinne möchten wir einschlägig Interessierte einladen, bei www.atmosfair.de den ökologischen Preis für ihre letzte(n) Flugreise(n) auszurechnen und das Geld an Afrique-Europe-Interact zu spenden. Denn nicht nur unsere Beteiligung am Kampf gegen den Ausverkauf fruchtbarer Böden und somit den agrarindustriellen, äußerst klimaschädlichen Anbau von Agrotreibstoffen in Mali ist praktischer Klimaschutz von unten. Auch kleinbäuerliche Landwirtschaft (wie sie im Rahmen unserer Spendenkampagne unterstützt wird) entlastet das Klima – beispielsweise durch Verzicht auf Kunstdünger oder die Erhöhung des Humusgehalts im Boden. Es ist also keineswegs Zufall, dass kleinbäuerliche Netzwerke wie „via campesina“ schon seit langem den Slogan „small farmers cool the planet“ geprägt haben.
Alle SpenderInnen erhalten als Dankeschön die Broschüre oder einen unserer Filme zur Bamako-Dakar-Karawane. Spenden für Afrique-Europe-Interact sind steuerabzugsfähig und unter dem Stichwort „AEI“ auf unten stehendes Konto zu überweisen (bitte Postadresse angeben oder per Mail schicken). Alternativ kann auch online per Lastschrifteinzug auf unserer Webseite gespendet werden – dort ist auch der je aktuelle Spendenbedarf dokumentiert.
Spendenkonto:
Initiative ZusammenLeben e.V.
Kto.-Nr. 17 44 96 53
BLZ 120 300 00
Deutsche Kreditbank
IBAN: DE11 1203 0000 0017 449653
BIC: BYLADEM1001