Das Recht auf Viel­falt – Der Kampf um kri­sen­si­che­res Saat­gut

Beitrag vom 15.10.2010

Die Trans­for­ma­ti­on der Land­wirt­schaft. Über die Geschäfts­prak­ti­ken der ­inter­na­tio­na­len Saat­gut­in­dus­trie. Teil II (und Schluß): Der Kampf um kri­sen­si­che­res Saat­gut Von Anne Schweig­ler und Peter Claus­ing Den im Lau­fe des 20. Jahr­hun­derts ent­stan­de­nen Saat­gut­kon­zer­nen gelang es Schritt für Schritt, ihre Mono­pol­macht zu eta­blie­ren und juris­tisch abzu­si­chern – ein bis heu­te andau­ern­der Pro­zeß. Das betrifft sowohl die Bemü­hun­gen, die bestehen­de mono­pol­freund­li­che Gesetz­ge­bung aus­zu­wei­ten als auch die Ver­drän­gung alter Kul­tur­pflan­zen, Land­sor­ten genannt, in jenen Tei­len der Erde, wo indus­tri­el­le Land­wirt­schaft und das dazu­ge­hö­ri­ge Saat­gut noch nicht durch­ge­setzt wor­den sind. Die Län­der des Südens haben aus Sicht der Kon­zer­ne in bei­den Punk­ten den größ­ten »Nach­hol­be­darf« und sind dem­zu­fol­ge beson­ders ver­letz­lich. Doch die­se Ent­wick­lung ist weder alter­na­tiv­los, noch bleibt sie unwi­der­spro­chen. Der 2008 ver­öf­fent­lich­te, von zahl­rei­chen Regie­run­gen gebil­lig­te Welt­agrar­be­richt belegt nicht nur, daß die Welt­ernäh­rung anders als auf indus­tri­el­le Wei­se gesi­chert wer­den kann, son­dern mehr noch: Es wird dar­auf hin­ge­wie­sen, daß die­ser alter­na­ti­ve Weg der ein­zig gang­ba­re ist, denn das bis­he­ri­ge Sys­tem »ist nicht geeig­net,...

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Im Griff der Mono­po­le

Beitrag vom 14.10.2010

Die Trans­for­ma­ti­on der Land­wirt­schaft. Über die Geschäfts­prak­ti­ken der inter­na­tio­na­len Saat­gut­in­dus­trie. Teil I: Die Durch­set­zung der Kon­zern­macht und deren juris­ti­sche Absi­che­rung. von Anne Schweig­ler und Peter Claus­ing Am 16. Okto­ber 1945 wur­de die Ernäh­rungs- und Land­wirt­schafts­or­ga­ni­sa­ti­on FAO (Food and Agri­cul­tu­re Orga­ni­sa­ti­on of the United Nati­ons) als Son­der­or­ga­ni­sa­ti­on der UNO gegrün­det. Laut ihren Sta­tu­ten hat sie die Auf­ga­be, die Pro­duk­ti­on und die Ver­tei­lung von land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ten im all­ge­mei­nen und Nah­rungs­mit­teln im beson­de­ren welt­weit zu ver­bes­sern, um die Ernäh­rung sicher­zu­stel­len und den Lebens­stan­dard zu ver­bes­sern. Seit 1979 wird der 16. Okto­ber als Welt­ernäh­rungs­tag began­gen. Dem aktu­el­len Welt­hun­ger­index zufol­ge, der anläß­lich des am Mon­tag in Rom begon­ne­nen Welt­ernäh­rungs­gip­fels vor­ge­stellt wur­de, lei­den aktu­ell etwa eine Mil­li­ar­de Men­schen an Hun­ger und Unter­ernäh­rung. Der Anteil der inter­na­tio­na­len Saat­gut­kon­zer­ne an der Per­ma­nenz der glo­ba­len Hun­ger­kri­se ist Gegen­stand des fol­gen­den Bei­trags. (jW) Hung­ri­ge Män­ner hören nur auf die, die ein Stück Brot haben. Nah­rung ist ein Werk­zeug…«, so for­mu­lier­te US-Agrar­mi­nis­ter Earl Butz die Erkennt­nis, daß Nah­rungs­mit­tel sich als Waf­fe...

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