Rezension: „Die Grüne Matrix“
Ein kurzer Werbeblock in eigener Sache (siehe Buchhinweis). Nachdem das Buch inzwischen mehrfach besprochen wurde (u.a. in „analyse + kritik“, in der taz, in der jW, in der „Unabhängigen Bauernstimme“, in den „Local Land & soil News“ und in der ILA) hier die Rezension von Isabel Armbrust aus dem WIDERSPRUCH (Nr. 64, März 2014) . Die Explosion der Agrarpreise 2008 löste einen beispiellosen Run auf die verfügbaren Anbauflächen dieser Welt aus. Mit Grosskäufen oder langlaufenden Pachtverträgen sichern sich seitdem Unternehmen und Staaten die Grundlage für lukrative Geschäfte oder die künftige Ernährung ihrer eigenen Bevölkerung. Auf der Strecke bleiben Kleinbauern und andere lokale Produzenten, die oft nicht einmal über Besitztitel für seit Generationen genutztes Land verfügen. Kaum ein anderes Thema ist in den vergangenen 5 Jahren in der entwicklungspolitischen Szene so intensiv diskutiert worden wie dieses Landgrabbing. Und doch greift aus Sicht des Autors von „Die grüne Matrix“ die Debatte zu kurz: Sie spart das Thema der Vertreibung von Menschen zur...
Lesezeit: 3 MinutenSchwein gehabt – Profit gemacht. Mastfabriken zwischen Profitzwang und Protesten
von Peter Clausing Lunapark21 Nr. 25; März 2014 Man nennt sie heute im angelsächsischen Fachjargon CAFOs – Concentrated Animal Feeding Operations. Eher banal und etwas direkter: Es geht um Mastfabriken. Und damit um riesige, global aktive Fleischkonzerne, von denen 2013 oder 2014 erstmals einer, der chinesische Riese Shuanghui International Holding, der 2013 den US-Fleischriesen Smithfield übernahm, zur Gruppe der 500 größten Konzerne der Welt, der „Global 500“, vorstoßen dürfte. CAFOS nutzen, ähnlich wie andere Industriezweige, billige Arbeitskräfte und niedrige bzw. nicht durchgesetzte Umweltstandards, um mit Niedrigpreisen im herrschenden Konkurrenzkampf bis zum Erreichen einer Monopolstellung profitabel zu bleiben. Das führt dazu, dass Mastfabriken bevorzugt in Regionen errichtet werden, wo zuvor die lokale Ökonomie zerstört wurde: Dort sind die Arbeitskräfte eher bereit, zu niedrigen Löhnen zu arbeiten; die zuständigen Behörden drücken im Bemühen, Investoren anzulocken, bei den Umweltauflagen gern mal ein Auge zu. Oder das betreffende Land verfügt erst gar nicht über halbwegs angemessene Regularien. Innerhalb der Europäischen Union existieren zwar diverse...
Lesezeit: 9 Minuten