Geschäftsinteressen gegen Menschenrechte:
Die mexikanische Gen-Maiskontroverse
Auf der diesjährigen Mexiko-Tagung in Bad Boll, die vom 14. bis 16.10. unter dem Thema „Genmais und Wasserprivatisierung – eine Bedrohung für die Menschenrechte“ stattfand, kam es zu kontroversen Diskussionen zwischen einem Tagungsteilnehmer und den zu diesem Thema eingeladenen mexikanischen Gästen, Aldo González Rojas (UNOSJO) und Ana de Ita (CECCAM). Der dortige Disput reflektierte die internationale Kontroverse zu diesem Thema, die mit einer unlängst veröffentlichten, fragwürdigen Studie erneut aufflammte. Gentechnisch veränderter (Gen-) Mais wird in den USA seit 1996 kommerziell angebaut. Sein Anteil belief sich im Jahr 2000 auf 25% und im Jahr 2003 auf 40% der Maisanbaufläche der USA. Mexiko importierte in letzter Zeit jährlich 5-7 Mio t Mais von seinem nördlichen Nachbarn. Die Importe unterliegen keiner Kennzeichnungspflicht, so dass der Gen-Mais-Anteil am Gesamtimport weder überprüft wird noch bekannt ist. Zwar erließ die mexikanische Regierung im Jahr 1998 ein Verbot für Anbau und Feldversuche mit Gen-Mais, unternahm aber keine weiteren Anstrengungen, um die bodenständigen Maissorten im Ursprungsland dieser Nutzpflanze...
Lesezeit: 5 MinutenFreie Saat statt toter Ernte
Die Agrarindustrie setzt weiterhin auf Verfahren zur gentechnischen Saatgutsterilisierung. Doch erneut formiert sich Widerstand gegen die Terminator-Technologie Killergen im Saatgut: Wie Terminator tötet Das Terminator-Prinzip basiert auf drei in die Pflanze eingebauten Genen. Zwei der drei Gene wirken zusammen, um zunächst beim Saatguthersteller die tödliche Wirkung des dritten Gens zu unterdrücken. Das Killergen schließlich wird bei der Produktion des vom Agrarkonzern zu verkaufenden Saatguts durch einen äußeren Stimulus aktiviert (z.B. durch Besprühen der reifen Saatgutpflanzen mit einer bestimmten Substanz). Es übt seine sterilisierende Wirkung allerdings erst in der nächsten Samengeneration aus, d. h. im Erntegut der Bäuerinnen und Bauern. Die Terminator-Technologie ist in den bisher eingereichten Patenten als theoretisches Konzept beschrieben, und der Einbau der Gene wurde in Reagenzglasversuchen erprobt. Mittlerweile werden in den USA Entwicklungsarbeiten auf dem Niveau von Gewächshausversuchen durchgeführt. Gentechnik ist angewandte Molekularbiologie, die gezielt entwickelt wurde, nachdem in den USA die »grobe« Eugenik in den 20er/30er Jahren gescheitert war.1 Die »grobe« Eugenik war mit der...
Lesezeit: 6 Minuten