Prä­sen­ta­ti­on zu Vor­trag „Land­g­rab­bing“ am 25.02.2010 in Ber­lin

Beitrag vom 25.02.2010

Hier die Prä­sen­ta­ti­on als Live-View (Flash) | PDF zum Vor­trag „Tur­bo-Kapi­ta­lis­mus – die neue Land­nah­me im glo­ba­len Süden“ im Rah­men der Ver­an­stal­tungs­rei­he „Frisch ser­viert vom Kri­sen­herd“ (sie­he Mel­dung vom 14.02.2010).

Den Vor­trag gab’s am 25.2.2010 um 19:00 Uhr in der »Gale­rie Zeit­zo­ne«, Adal­bert­str. 79, 10997 Ber­lin-Kreuz­berg.

Ver­an­stal­tungs­rei­he in Ber­lin vom 18.02. bis 19.04.2010

Beitrag vom 18.02.2010

Unter dem Titel Frisch ser­viert vom Kri­sen­herd läuft im genann­ten Zeit­raum eine Serie von Ver­an­stal­tun­gen in Vor­be­rei­tung auf den Via-Cam­pe­si­na-Tag (17.04.2010). Das voll­stän­di­ge Pro­gramm ist unter die­sem Link abruf­bar.

Am 21.02.2010 gibt es eine Ver­an­stal­tung zu Food Riots. Hier die dazu­ge­hö­ri­ge Prä­sen­ta­ti­on als Live-View (Flash) | PDF.

Rea­le Alter­na­ti­ven

Beitrag vom 18. November 2009

Erschie­nen in „jun­ge Welt“ vom 18.11.2009
Peter Claus­ing

Hin­ter­grund. Wider das agro­in­dus­tri­el­le Doping – eine ande­re Land­wirt­schaft ist mög­lich. Über­le­gun­gen anläß­lich des dies­jäh­ri­gen Welt­ernäh­rungs­gip­fels

Noch bis zum heu­ti­gen Mitt­woch fin­det in Rom der Welt­ernäh­rungs­gip­fel statt. Der nach 1996 und 2002 drit­te Gip­fel weist in mehr­fa­cher Hin­sicht Beson­der­hei­ten auf. Nie zuvor waren Macht­kon­zen­tra­ti­on und Ver­flech­tung von Agrar- und Bio­tech­no­lo­gie­kon­zer­nen, lebens­mit­tel­ver­ar­bei­ten­der Indus­trie und Han­dels­ket­ten so groß. Doch auch die Sack­gas­se, in die die­se Ent­wick­lung führt, war noch nie so deut­lich erkenn­bar. So wächst vor dem Hin­ter­grund der glo­ba­len kapi­ta­lis­ti­schen Kri­se und einer stei­gen­den Zahl hun­gern­der Men­schen die Not­wen­dig­keit, einen Aus­weg aus die­ser Situa­ti­on zu fin­den. Inter­na­tio­na­le Bewe­gun­gen wie Via Cam­pe­si­na, die sol­che Alter­na­ti­ven ein­for­dern und prak­ti­zie­ren, fin­den zuneh­mend Gehör. Natio­na­le Initia­ti­ven wie die bra­si­lia­ni­sche Bewe­gung der Land­lo­sen (MST in por­tu­gie­si­scher Abkür­zung) sind auf der Basis jah­re­lan­ger Kampf­erfah­rung fest eta­bliert und kön­nen beacht­li­che Erfol­ge vor­wei­sen.1

Herz­lich will­kom­men !

Beitrag vom 14. September 2009

Die­ser Blog exis­tiert seit dem 14. Sep­tem­ber 2009.

Bei­trä­ge blei­ben aus

Beitrag vom 11. August 2009

Welt­ernäh­rungs­pro­gramm in Finanz­nö­ten: UN-Unter­stüt­zungs­fonds feh­len drei Mil­li­ar­den Dol­lar – knapp die Hälf­te sei­nes Bud­gets. Hil­fe für Hun­dert­tau­sen­de Hun­gern­de ein­ge­stellt

Das Welt­ernäh­rungs­pro­gramm der Ver­ein­ten Natio­nen (World Food Pro­gram – WFP) muß wegen feh­len­der finan­zi­el­ler Mit­tel sei­ne Hilfs­lie­fe­run­gen ein­schrän­ken. Bis zum Jah­res­en­de rech­net die UN-Orga­ni­sa­ti­on mit einem Fehl­be­trag von drei Mil­li­ar­den Dol­lar. Dies geht aus einem im ver­gan­ge­nen Monat ver­öf­fent­lich­ten Bericht her­vor. Bereits Ende Juni hat­te der Lei­ter des Ber­li­ner WFP-Büros, Ralf Süd­hoff, offen­bart, sei­ne Orga­ni­sa­ti­on habe erst 25 Pro­zent ihres Bud­gets für 2009 erhal­ten. Das WFP ist zu hun­dert Pro­zent auf frei­wil­li­ge Bei­trä­ge, in ers­ter Linie von Regie­run­gen, ange­wie­sen. Für die Unter­stüt­zung von 108 Mil­lio­nen bedürf­ti­gen Men­schen in 74 Län­dern hat­te das WFP einen Finanz­be­darf von 6,7 Mil­li­ar­den Dol­lar errech­net.

Huma­ni­tä­re Hil­fe instru­men­ta­li­siert

Beitrag vom 11. August 2009

Ein­fluß der Geld­ge­ber beim WFP ist spür­bar: Ent­sor­gung von Über­pro­duk­ti­on, Ver­brei­tung gen­ma­ni­pu­lier­ten Saat­guts und Mili­tär­ein­satz

Da sich das World Food Pro­gram (WFP) aus­schließ­lich aus frei­wil­li­gen Bei­trä­gen finan­zie­ren muß und die Hälf­te des Gel­des (vor allem) von den USA und der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on kommt, muß damit gerech­net wer­den, daß die­se ver­su­chen, ihren Ein­fluß gel­tend zu machen. Eine bevor­zug­te Bedie­nung jener Kri­sen­re­gio­nen, in denen der Wes­ten sei­ne Hand­lungs­schwer­punk­te sieht, über­rascht des­halb nicht. Das Bud­get des WFP reicht ohne­hin nur für zehn Pro­zent der eine Mil­li­ar­de hun­gern­den Men­schen. Auch ande­re Indi­zi­en deu­ten dar­auf hin, daß das WFP kei­ne »selbst­lo­se« Orga­ni­sa­ti­on ist, son­dern für bestimm­te Zwe­cke instru­men­ta­li­siert wird.

David gegen Goli­ath?

Beitrag vom 05. August 2009

Zwei unver­ein­ba­re Per­spek­ti­ven zur Zukunft der Welt­ernäh­rung

Spä­tes­tens seit den »Brot­re­vol­ten« von 2007 und 2008, mit denen die Men­schen in rund 40 Län­dern auf die Explo­si­on der Lebens­mit­tel­prei­se reagier­ten, ist die Ernäh­rungs­kri­se ein blei­ben­des The­ma in den Medi­en und in der offi­zi­el­len Poli­tik. Dabei ist die Kri­se eher ein gigan­ti­scher Skan­dal, denn den all­jähr­lich neun Mil­lio­nen Hun­ger­to­ten und mehr als einer Mil­li­ar­de chro­nisch Hun­gern­der steht eine Nah­rungs­mit­tel­men­ge gegen­über, die genü­gen wür­de, um alle Men­schen aus­rei­chend zu ver­sor­gen. Folg­lich man­gelt es in ers­ter Linie an einem »glo­ba­len« poli­ti­schen Wil­len, ein Man­gel, der zum Bei­spiel in der Tole­rie­rung und viel­fach sogar För­de­rung der Flä­chen­kon­kur­renz zwi­schen Agro­treib­stoff- und Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on zum Aus­druck kommt.

Die welt­wei­ten Hun­ger­re­vol­ten (Food Riots) 2007/2008

Beitrag vom 01. Dezember 2008

Egal, ob man das deut­sche Wort „Hun­ger­re­vol­te“ oder den eng­li­schen Begriff „Food Riot“ bevor­zugt − bei­de Begrif­fe cha­rak­te­ri­sie­ren die Erschei­nung nur unvoll­kom­men. Walt­on und Sed­don (1994) bele­gen ein­drucks­voll, dass zwar eine enge all­ge­mei­ne Bezie­hung zwi­schen Food Riots und Preis­er­hö­hun­gen für bzw. Ver­knap­pun­gen von Lebens­mit­teln bestand. Eine unmit­tel­ba­re zeit­li­che Ver­knüp­fung zu Hun­ger als sozia­lem Phä­no­men (Hun­gers­not) bestand jedoch oft­mals nicht. Die bei­den Autoren, die sich vor allem mit den Food Riots der 70er und 80er Jah­re im Kon­text der vom Inter­na­tio­na­len Wäh­rungs­fonds (IWF) ver­ord­ne­ten Struk­tur­an­pas­sungs­pro­gram­me befass­ten, kamen zu dem Schluss, dass der Zugang zu Lebens­mit­teln in der Regel nur einer von meh­re­ren Grün­den für den Aus­bruch von Hun­ger­re­vol­ten war.

Gepflanz­te Pro­fi­te

Beitrag vom 16. Oktober 2008

Der heu­ti­ge 16. Okto­ber wur­de 1979 zum Welt­ernäh­rungs­tag erklärt. Es ist der Grün­dungs­tag der Welt­ernäh­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on (FAO) der Ver­ein­ten Natio­nen, die im Jahr 1945 an die­sem Tag geschaf­fen wur­de. Der Welt­ernäh­rungs­tag steht jedes Jahr unter einem beson­de­ren The­ma. Im vori­gen Jahr lau­te­te das Mot­to »Das Recht auf Nah­rung ist kei­ne Uto­pie«. Die rea­le Poli­tik der FAO dis­qua­li­fi­ziert die­ses Mot­to zur hoh­len Phra­se, denn die­ses Recht ist unlängst für wei­te­re zig Mil­lio­nen Men­schen zur Uto­pie gewor­den. Es ist seit län­ge­rem bekannt, daß das sowohl vom Welt­ernäh­rungs­gip­fel 1996 als auch von der »Mill­en­ni­ums­er­klä­rung« der UNO im Jahr 2000 defi­nier­te Ziel, die Zahl der chro­nisch hun­gern­den Men­schen bis zum Jahr 2015 zu hal­bie­ren, nicht erreicht wird. Mitt­ler­wei­le zeich­net sich ab, daß es nicht ein­mal gelin­gen wird, die­se Zahl kon­stant zu hal­ten. Laut FAO erhöh­te sich zwi­schen 1992 und 2005 die Zahl der chro­nisch Hun­gern­den zunächst von 842 auf 848 Mil­lio­nen Men­schen, um dann im Jahr 2007 sprung­haft auf 943 Mil­lio­nen zu stei­gen. Eine wei­te­re dra­ma­ti­sche Erhö­hung in die­sem Jahr ist abseh­bar.

Agro­treib­stof­fe

Beitrag vom 01. Juni 2008

Der ulti­ma­ti­ve Angriff auf die Ernäh­rungs­si­cher­heit

„Hun­ger­re­vol­ten“ heißt das neue Schreck­ge­spenst, das füh­ren­de Poli­ti­ker der Nord­halb­ku­gel in Atem hält − Hun­ger­re­vol­ten in 20 Län­dern1 auf­grund explo­die­ren­der Grund­nah­rungs­mit­tel­prei­se. Das hat sozia­le Insta­bi­li­tät mit den von der offi­zi­el­len Poli­tik gefürch­te­ten Aus­wir­kun­gen zur Fol­ge: Unsi­cher­heit für Direkt­in­ves­ti­tio­nen in den kri­sen­ge­schüt­tel­ten Län­dern, Zulauf für al-Qai­da, erhöh­ter Migra­ti­ons­druck. „Wenn es zu einem Klas­sen­kampf kommt, dann unter­mi­niert das die Sta­bi­li­tät der Gesell­schaft“, zitiert Bernd Musch- Borows­ka in einer ARD-Kor­re­spon­denz Ifzal Ali, den Chef-Öko­no­men der Asia­ti­schen Ent­wick­lungs­bank. In Ägyp­ten, Indo­ne­si­en und Paki­stan wur­de Mili­tär ein­ge­setzt, um Mehl­trans­por­te zu bewa­chen. Die ban­ge Fra­ge bei den hie­si­gen Poli­ti­kern schließt sich an: Wird die „Fes­tung Euro­pa“ stand­hal­ten? Die Explo­si­on der Prei­se bei den Grund­nah­rungs­mit­teln ist zwar mul­ti­fak­to­ri­ell bedingt, aber die Agro­treib­stoff- Bonan­za hat einen signi­fi­kan­ten Anteil dar­an. Dies ist umso pro­ble­ma­ti­scher, da zudem auch die Agro­treib­stof­fe, ent­ge­gen der offi­zi­el­len Pro­pa­gan­da, kaum einen Bei­trag zur Redu­zie­rung der CO2-Emis­sio­nen leis­ten.

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