Bei­trä­ge blei­ben aus

Beitrag vom 11. August 2009

Welt­ernäh­rungs­pro­gramm in Finanz­nö­ten: UN-Unter­stüt­zungs­fonds feh­len drei Mil­li­ar­den Dol­lar – knapp die Hälf­te sei­nes Bud­gets. Hil­fe für Hun­dert­tau­sen­de Hun­gern­de ein­ge­stellt

Das Welt­ernäh­rungs­pro­gramm der Ver­ein­ten Natio­nen (World Food Pro­gram – WFP) muß wegen feh­len­der finan­zi­el­ler Mit­tel sei­ne Hilfs­lie­fe­run­gen ein­schrän­ken. Bis zum Jah­res­en­de rech­net die UN-Orga­ni­sa­ti­on mit einem Fehl­be­trag von drei Mil­li­ar­den Dol­lar. Dies geht aus einem im ver­gan­ge­nen Monat ver­öf­fent­lich­ten Bericht her­vor. Bereits Ende Juni hat­te der Lei­ter des Ber­li­ner WFP-Büros, Ralf Süd­hoff, offen­bart, sei­ne Orga­ni­sa­ti­on habe erst 25 Pro­zent ihres Bud­gets für 2009 erhal­ten. Das WFP ist zu hun­dert Pro­zent auf frei­wil­li­ge Bei­trä­ge, in ers­ter Linie von Regie­run­gen, ange­wie­sen. Für die Unter­stüt­zung von 108 Mil­lio­nen bedürf­ti­gen Men­schen in 74 Län­dern hat­te das WFP einen Finanz­be­darf von 6,7 Mil­li­ar­den Dol­lar errech­net.

Huma­ni­tä­re Hil­fe instru­men­ta­li­siert

Beitrag vom 11. August 2009

Ein­fluß der Geld­ge­ber beim WFP ist spür­bar: Ent­sor­gung von Über­pro­duk­ti­on, Ver­brei­tung gen­ma­ni­pu­lier­ten Saat­guts und Mili­tär­ein­satz

Da sich das World Food Pro­gram (WFP) aus­schließ­lich aus frei­wil­li­gen Bei­trä­gen finan­zie­ren muß und die Hälf­te des Gel­des (vor allem) von den USA und der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on kommt, muß damit gerech­net wer­den, daß die­se ver­su­chen, ihren Ein­fluß gel­tend zu machen. Eine bevor­zug­te Bedie­nung jener Kri­sen­re­gio­nen, in denen der Wes­ten sei­ne Hand­lungs­schwer­punk­te sieht, über­rascht des­halb nicht. Das Bud­get des WFP reicht ohne­hin nur für zehn Pro­zent der eine Mil­li­ar­de hun­gern­den Men­schen. Auch ande­re Indi­zi­en deu­ten dar­auf hin, daß das WFP kei­ne »selbst­lo­se« Orga­ni­sa­ti­on ist, son­dern für bestimm­te Zwe­cke instru­men­ta­li­siert wird.

David gegen Goli­ath?

Beitrag vom 05. August 2009

Zwei unver­ein­ba­re Per­spek­ti­ven zur Zukunft der Welt­ernäh­rung

Spä­tes­tens seit den »Brot­re­vol­ten« von 2007 und 2008, mit denen die Men­schen in rund 40 Län­dern auf die Explo­si­on der Lebens­mit­tel­prei­se reagier­ten, ist die Ernäh­rungs­kri­se ein blei­ben­des The­ma in den Medi­en und in der offi­zi­el­len Poli­tik. Dabei ist die Kri­se eher ein gigan­ti­scher Skan­dal, denn den all­jähr­lich neun Mil­lio­nen Hun­ger­to­ten und mehr als einer Mil­li­ar­de chro­nisch Hun­gern­der steht eine Nah­rungs­mit­tel­men­ge gegen­über, die genü­gen wür­de, um alle Men­schen aus­rei­chend zu ver­sor­gen. Folg­lich man­gelt es in ers­ter Linie an einem »glo­ba­len« poli­ti­schen Wil­len, ein Man­gel, der zum Bei­spiel in der Tole­rie­rung und viel­fach sogar För­de­rung der Flä­chen­kon­kur­renz zwi­schen Agro­treib­stoff- und Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on zum Aus­druck kommt.

Gepflanz­te Pro­fi­te

Beitrag vom 16. Oktober 2008

Der heu­ti­ge 16. Okto­ber wur­de 1979 zum Welt­ernäh­rungs­tag erklärt. Es ist der Grün­dungs­tag der Welt­ernäh­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on (FAO) der Ver­ein­ten Natio­nen, die im Jahr 1945 an die­sem Tag geschaf­fen wur­de. Der Welt­ernäh­rungs­tag steht jedes Jahr unter einem beson­de­ren The­ma. Im vori­gen Jahr lau­te­te das Mot­to »Das Recht auf Nah­rung ist kei­ne Uto­pie«. Die rea­le Poli­tik der FAO dis­qua­li­fi­ziert die­ses Mot­to zur hoh­len Phra­se, denn die­ses Recht ist unlängst für wei­te­re zig Mil­lio­nen Men­schen zur Uto­pie gewor­den. Es ist seit län­ge­rem bekannt, daß das sowohl vom Welt­ernäh­rungs­gip­fel 1996 als auch von der »Mill­en­ni­ums­er­klä­rung« der UNO im Jahr 2000 defi­nier­te Ziel, die Zahl der chro­nisch hun­gern­den Men­schen bis zum Jahr 2015 zu hal­bie­ren, nicht erreicht wird. Mitt­ler­wei­le zeich­net sich ab, daß es nicht ein­mal gelin­gen wird, die­se Zahl kon­stant zu hal­ten. Laut FAO erhöh­te sich zwi­schen 1992 und 2005 die Zahl der chro­nisch Hun­gern­den zunächst von 842 auf 848 Mil­lio­nen Men­schen, um dann im Jahr 2007 sprung­haft auf 943 Mil­lio­nen zu stei­gen. Eine wei­te­re dra­ma­ti­sche Erhö­hung in die­sem Jahr ist abseh­bar.

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