Die lan­ge Grü­ne Revo­lu­ti­on

Beitrag vom 26.12.2014

von Raj Patel In einer 63-sei­ti­gen Ana­ly­se, die Anfang 2013 erschien, beschäf­tigt sich der bri­ti­sche Sozio­lo­gie­pro­fes­sor Raj Patel fak­ten­reich mit den Mythen der Grü­nen Revo­lu­ti­on. Der nach­ste­hen­de Text ist zugleich Aus­zug und Kon­den­sat die­ser umfang­rei­chen Über­sichts­ar­beit. His­to­risch betrach­tet erstreck­te sich die Grü­ne Revo­lu­ti­on über die Zeit von 1940 bis 1970, auch wenn die Pro­zes­se der kapi­ta­lis­ti­schen Akku­mu­la­ti­on, Ent­eig­nung, Inves­ti­ti­on und Inno­va­ti­on in der Land­wirt­schaft – die erst zwei Jah­re vor ihrem offi­zi­el­len Ende „Grü­ne Revo­lu­ti­on“ genannt wur­den – bereits frü­her statt­fan­den und sich weit über 1970 fort­setz­ten. Die Väter der Grü­nen Revo­lu­ti­on konn­ten ihre Zie­le nicht belie­big durch­set­zen, son­dern muss­ten unter Nut­zung staat­li­cher Mit­tel den oft­mals kol­lek­tiv orga­ni­sier­ten Wider­stand der armen länd­li­chen Bevöl­ke­rung über­win­den. Um die Grü­ne Revo­lu­ti­on zu ver­ste­hen, soll­te man sie als bio­po­li­ti­schen und geo­po­li­ti­schen Pro­zess ver­ste­hen, für den die Rocke­fel­ler-Stif­tung zunächst Mexi­ko als Expe­ri­men­tier­feld aus­wähl­te. Das Gan­ze begann, als der US-Vize­prä­si­dent Hen­ry Wal­lace, zugleich Grün­der des heu­ti­gen Saat­gut­kon­zern Pio­neer Hi-Breed, im Novem­ber 1940 an der Amts­ein­füh­rung des...

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Ein dis­kur­si­ves Hun­ger­ge­spenst

Beitrag vom 1.10.2014

von Peter Claus­ing Nicht sel­ten ruft die Fra­ge, ob und unter wel­chen Bedin­gun­gen die wach­sen­de Welt­be­völ­ke­rung aus­rei­chend ernährt wer­den kann, Rat­lo­sig­keit und Unbe­ha­gen her­vor. Eine nega­ti­ve Ant­wort wür­de den Hun­ger­tod Hun­der­ter Mil­lio­nen Men­schen mit kaum vor­stell­ba­ren gesell­schaft­li­chen Fol­gen bedeu­ten. Schließ­lich sind schon heu­te zir­ka 850 Mil­lio­nen Men­schen unter­ernährt, was bedeu­tet, dass all­jähr­lich etwa 10 Mil­lio­nen Men­schen an Hun­ger oder sei­nen unmit­tel­ba­ren Fol­gen ster­ben. Die Fra­ge, was getan wer­den müss­te, um bei gleich­zei­tig wach­sen­der Welt­be­völ­ke­rung von die­sem Geno­zid weg­zu­kom­men, wird sehr unter­schied­lich beant­wor­tet. Zunächst ist fest­zu­hal­ten, dass ein all­ge­mei­ner Kon­sens dar­über besteht, dass die Welt­be­völ­ke­rung nach 2050 nur noch unwe­sent­lich zuneh­men wird. Zwar wer­den in 35 Jah­ren vor­aus­sicht­lich zwei Mil­li­ar­den (30 Pro­zent) mehr Men­schen auf der Erde leben als heu­te, jedoch bei ste­tig abneh­men­dem Bevöl­ke­rungs­wachs­tum. Nun ver­tre­ten Welt­bank und Welt­ernäh­rungs­or­ga­ni­sa­ti­on (FAO) die Ansicht, dass dann, wenn 30 Pro­zent mehr Men­schen die Welt bevöl­kern, 70 Pro­zent mehr Nah­rungs­mit­teln zur Ver­fü­gung ste­hen müss­ten. Die Dis­kre­panz zwi­schen den 70 und 30 Pro­zent wird mit...

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Das Stick­stoff-Dilem­ma

Beitrag vom 1.10.2014

Von Peter Claus­ing Im Jahr 1910 lie­ßen sich die BASF ein che­mi­sches Ver­fah­ren zur Ammo­ni­ak­syn­the­se aus Stick­stoff und Was­ser­stoff paten­tie­ren. Das von den spä­te­ren Nobel­preis­trä­gern Fritz Haber und Carl Bosch ent­wi­ckel­te Ver­fah­ren stellt laut Wiki­pe­dia das „bedeu­tends­te indus­tri­el­le Ver­fah­ren zur Umwand­lung des unre­ak­ti­ven Luft­stick­stoffs in eine nutz­ba­re Stick­stoff­ver­bin­dung (dar)“. Dies ist ein ener­gie­in­ten­si­ver Pro­zess, bei dem Tem­pe­ra­tu­ren von 500 Grad Cel­si­us erfor­der­lich sind. Sei­ne ers­te Kon­junk­tur hat­te das Haber-Bosch-Ver­fah­ren im Ers­ten Welt­krieg, als gro­ße Men­gen von Ammo­ni­ak zur Her­stel­lung von Muni­ti­on und Spreng­stoff benö­tigt wur­den. Die Namens­ge­ber des Ver­fah­rens stan­den voll und ganz in deutsch-mili­ta­ris­ti­scher Tra­di­ti­on. Fritz Haber gilt als „Vater des Gas­krie­ges“ im Ers­ten Welt­krieg und der jün­ge­re Carl Bosch war wäh­rend der Nazi­zeit „Wehr­wirt­schafts­füh­rer“, also Spit­zen­funk­tio­när der NS-Kriegs­wirt­schaft. Ähn­lich wie zu ande­ren Anläs­sen – man den­ke an die Atom­in­dus­trie – wur­den nach Kriegs­en­de neue Absatz­märk­ten gesucht. Es begann die Ära des syn­the­ti­schen Dün­gers. Heu­te wird der Mythos gepflegt, dass die Ernäh­rung der Hälf­te der Welt­be­völ­ke­rung von die­sem Dün­ger...

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Ener­gie­schleu­der Agrar­in­dus­trie

Beitrag vom 30.9.2014

von Peter Claus­ing In den letz­ten Jahr­zehn­ten sind die Hekt­ar­er­trä­ge der indus­tri­el­len Land­wirt­schaft erheb­lich gestie­gen. Erkauft wur­de die­ser Zuwachs mit einem extrem hohen Ein­satz fos­si­ler Ener­gie­trä­ger. Doch inzwi­schen ist die Eupho­rie über die Wun­der der „grü­nen Revo­lu­ti­on“ ver­flo­gen und es macht sich Ernüch­te­rung breit. Trotz des fort­ge­setz­ten Ein­sat­zes erd­öl­ba­sier­ter Res­sour­cen sta­gnie­ren die Erträ­ge oder sin­ken sogar. Eine wesent­li­che Ursa­che ist die nach­las­sen­de Boden­frucht­bar­keit auf­grund der ver­nach­läs­sig­ten orga­ni­schen Dün­gung und der Ver­sal­zung bewäs­ser­ter Böden in semia­ri­den Regio­nen. Mehr Auf­wand als Ertrag Seit der Erd­öl­kri­se Mit­te der 1970er-Jah­re inter­es­sie­ren sich Wis­sen­schaft­ler ver­stärkt für die Ener­gie­bi­lan­zen land­wirt­schaft­li­cher Pro­duk­ti­on. Fasst man die gewon­ne­nen Erkennt­nis­se zusam­men, wird schnell klar: Bei indus­trie­mä­ßi­ger Groß­flä­chen­wirt­schaft wird mehr (fos­si­le) Ener­gie ver­braucht, als am Ende in der ver­zehr­ten Nah­rung steckt (Pimen­tel, 1980). Außer jener Ener­gie, die in der eigent­li­chen Pro­duk­ti­on steckt, wer­den auch die für den Trans­port zu den Märk­ten und zur Her­stel­lung von Ver­pa­ckungs­ma­te­ri­al auf­ge­wen­de­te Ener­gie und wei­te­re Fak­to­ren berück­sich­tigt. Dar­aus ergibt sich in der inten­si­ven Land­wirt­schaft ein Auf­wand...

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Sana­ma­dou­gou und Sahou müs­sen blei­ben: Land­raub stop­pen – in Mali und über­all sonst!

Beitrag vom 19.8.2014

August 2014: Inter­na­tio­na­ler Appell der euro­päi­schen Sek­ti­on von Afri­que-Euro­pe-Inter­act [*] Anfang 2013 ist Mali kurz­zei­tig in die inter­na­tio­na­len Schlag­zei­len gera­ten. Isla­mis­ti­sche Mili­zen hat­ten den Nor­den des Lan­des besetzt, es folg­te eine inter­na­tio­na­le Mili­tär­in­ter­ven­ti­on unter Füh­rung Frank­reichs, in deren Ver­lauf zumin­dest grö­ße­re Städ­te wie Tim­buk­tu und Gao befreit wer­den konn­ten. Und doch hat sich das Leben für die Mas­se der Bevöl­ke­rung kaum ver­än­dert – weder im Nor­den noch in den übri­gen Lan­des­tei­len. Beson­ders dra­ma­tisch ist die sozia­le Lage von Klein­bau­ern und -bäue­rin­nen, die unge­fähr 75 Pro­zent der Bevöl­ke­rung aus­ma­chen. Stell­ver­tre­tend dafür ste­hen die bei­den Dör­fer Sana­ma­dou­gou und Sahou 270 Kilo­me­ter nord­öst­lich der Haupt­stadt Bamako. Noch im Jahr 2009 haben die­se zur Lin­de­rung einer lan­des­wei­ten Ernäh­rungs­kri­se 40 Ton­nen Hir­se an die mali­sche Regie­rung gespen­det, heu­te sind sie sel­ber auf Lebens­mit­tel­lie­fe­run­gen ange­wie­sen. Denn im Zuge des welt­weit boo­men­den Aus­ver­kaufs frucht­ba­rer Acker-, Wald- und Wei­de­flä­chen an Invest­ment­fonds, Ban­ken und Kon­zer­ne ist es auch in Sana­ma­dou­gou und Sahou zu gewalt­sa­men Ver­trei­bun­gen gekom­men. Zudem muss­ten die...

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Gast­bei­trag: Die Meta­mor­pho­se der Raub­bau­kon­zer­ne

Beitrag vom

von Peter Ger­hardt Es klingt ein biss­chen wie im Mär­chen. Mul­ti­na­tio­na­le Kon­zer­ne zer­stö­ren Wäl­der und tre­ten Men­schen­rech­te mit Füßen. Durch das Enga­ge­ment inter­na­tio­na­ler Umwelt­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen wer­den die­se in weni­gen Mona­ten dann zu ver­ant­wor­tungs­vol­len Unter­neh­men. Palm­öl- und Papier­mul­tis wie Wil­mar, Gol­den Agri, APRIL (Asia Paci­fic Resour­ces Inter­na­tio­nal Limi­t­ed) oder APP (Asia Pulp and Paper) haben die­se wun­der­sa­me Meta­mor­pho­se vom Kahl­schlag-Kon­zern zum Regen­wald­schüt­zer in Indo­ne­si­en bereits durch­lau­fen. All die­se Fir­men haben jetzt eine „Zero-Defo­re­sta­ti­on-Poli­cy“. Par­al­lel dazu haben Kon­sum­gü­ter­rie­sen wie Nest­le, Uni­le­ver, Mars, L’Oreal, Proc­ter & Gam­ble oder Col­ga­te-Palm­o­li­ve, die Palm­öl als Roh­stoff benö­ti­gen, ähn­li­che Ver­spre­chen abge­ge­ben. Green­peace WWF und Co. scheint zu gelin­gen, wor­an indo­ne­si­sche Umwelt­grup­pen sich seit Jah­ren die Zäh­ne aus­bei­ßen: Noto­ri­sche Regen­wald­zer­stö­rer zur Bes­se­rung zu bewe­gen. Die Dreh­bü­cher für die­se Geschich­ten glei­chen sich. Zunächst wird ein gro­ßer Kon­zern mit einer auf­wän­di­gen Kam­pa­gne in Nord­ame­ri­ka oder Euro­pa an den Ver­hand­lungs­tisch gezwun­gen. Dort wird zäh gerun­gen, aber fast immer kommt es zum Hap­py End: Der Kon­zern gelobt öffent­lich Bes­se­rung und die an der...

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Rezen­si­on: „Die Grü­ne Matrix“

Beitrag vom 26.03.2014

Ein kur­zer Wer­be­block in eige­ner Sache (sie­he Buch­hin­weis). Nach­dem das Buch inzwi­schen mehr­fach bespro­chen wur­de (u.a. in „ana­ly­se + kri­tik“, in der taz, in der jW, in der „Unab­hän­gi­gen Bau­ern­stim­me“, in den „Local Land & soil News“ und in der ILA) hier die Rezen­si­on von Isa­bel Arm­brust aus dem WIDERSPRUCH (Nr. 64, März 2014) . Die Explo­si­on der Agrar­prei­se 2008 lös­te einen bei­spiel­lo­sen Run auf die ver­füg­ba­ren Anbau­flä­chen die­ser Welt aus. Mit Gross­käu­fen oder lang­lau­fen­den Pacht­ver­trä­gen sichern sich seit­dem Unter­neh­men und Staa­ten die Grund­la­ge für lukra­ti­ve Geschäf­te oder die künf­ti­ge Ernäh­rung ihrer eige­nen Bevöl­ke­rung. Auf der Stre­cke blei­ben Klein­bau­ern und ande­re loka­le Pro­du­zen­ten, die oft nicht ein­mal über Besitz­ti­tel für seit Gene­ra­tio­nen genutz­tes Land ver­fü­gen. Kaum ein ande­res The­ma ist in den ver­gan­ge­nen 5 Jah­ren in der ent­wick­lungs­po­li­ti­schen Sze­ne so inten­siv dis­ku­tiert wor­den wie die­ses Land­g­rab­bing. Und doch greift aus Sicht des Autors von „Die grü­ne Matrix“ die Debat­te zu kurz: Sie spart das The­ma der Ver­trei­bung von Men­schen zur...

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Schwein gehabt – Pro­fit gemacht. Mast­fa­bri­ken zwi­schen Pro­fitzwang und Pro­tes­ten

Beitrag vom 18.3.2014

von Peter Claus­ing Lunapark21 Nr. 25; März 2014 Man nennt sie heu­te im angel­säch­si­schen Fach­jar­gon CAFOs – Con­cen­tra­ted Ani­mal Fee­ding Ope­ra­ti­ons. Eher banal und etwas direk­ter: Es geht um Mast­fa­bri­ken. Und damit um rie­si­ge, glo­bal akti­ve Fleisch­kon­zer­ne, von denen 2013 oder 2014 erst­mals einer, der chi­ne­si­sche Rie­se Shuang­hui Inter­na­tio­nal Hol­ding, der 2013 den US-Fleisch­rie­sen Smit­h­field über­nahm, zur Grup­pe der 500 größ­ten Kon­zer­ne der Welt, der „Glo­bal 500“, vor­sto­ßen dürf­te. CAFOS nut­zen, ähn­lich wie ande­re Indus­trie­zwei­ge, bil­li­ge Arbeits­kräf­te und nied­ri­ge bzw. nicht durch­ge­setz­te Umwelt­stan­dards, um mit Nied­rig­prei­sen im herr­schen­den Kon­kur­renz­kampf bis zum Errei­chen einer Mono­pol­stel­lung pro­fi­ta­bel zu blei­ben. Das führt dazu, dass Mast­fa­bri­ken bevor­zugt in Regio­nen errich­tet wer­den, wo zuvor die loka­le Öko­no­mie zer­stört wur­de: Dort sind die Arbeits­kräf­te eher bereit, zu nied­ri­gen Löh­nen zu arbei­ten; die zustän­di­gen Behör­den drü­cken im Bemü­hen, Inves­to­ren anzu­lo­cken, bei den Umwelt­auf­la­gen gern mal ein Auge zu. Oder das betref­fen­de Land ver­fügt erst gar nicht über halb­wegs ange­mes­se­ne Regu­la­ri­en. Inner­halb der Euro­päi­schen Uni­on exis­tie­ren zwar diver­se...

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Prä­sen­ta­ti­on zum Work­shop in Han­no­ver am 8.3.2014

Beitrag vom

Im Rah­men der ein­tä­gi­gen Ver­an­stal­tung „SCHON MAL ABSCHALTEN!?“ in Han­no­ver fand ein Work­shop zum The­ma „Agrar­in­dus­trie“ statt. Der Work­shop wid­me­te sich den Kli­ma­bi­lan­zen indus­tri­el­ler Land­wirt­schaft im Ver­gleich zu klein­bäu­er­li­cher Land­wirt­schaft mit agrar­öko­lo­gi­schen Anbau­ver­fah­ren. Die­se Bilan­zen wur­den im Kon­text der Siche­rung der Ernäh­rung einer im Ver­gleich zu heu­te um 30 Pro­zent grö­ße­ren Welt­be­völ­ke­rung im Jahr 2050 dis­ku­tiert. Die Prä­sen­ta­ti­on zum Work­shop fin­det sich hier.

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Mono­pol und Elend (Gast­bei­trag)

Beitrag vom 23.1.2014

Die welt­wei­te Ver­ein­heit­li­chung von Saat­gut dient den Inter­es­sen der Agrar­kon­zer­ne und führt zur Ent­rech­tung und Ent­eig­nung klei­ner Land­wir­te Von Anne Schweig­ler Im August 2013 streik­ten die Bau­ern in Kolum­bi­en für meh­re­re Wochen und stell­ten die Belie­fe­rung der Städ­te mit Nah­rungs­mit­teln qua­si ein. Zusam­men mit Stu­den­ten, Indi­ge­nen und Indus­trie­ar­bei­tern, die sich soli­da­risch erklär­ten, leg­ten sie das Land lahm. Die Aus­wir­kun­gen der Frei­han­dels­ab­kom­men mit den USA und Euro­pa auf die Land­wirt­schaft des Lan­des und die Empö­rung über eine damit zusam­men­hän­gen­de Saat­gut­ver­ord­nung waren der zen­tra­le Aus­lö­ser. Mit letz­te­rer wur­de selbst­pro­du­zier­tes Saat­gut für ille­gal erklärt und des­sen Beschlag­nah­mung und Zer­stö­rung ver­fügt. Kolum­bi­en ist ein Bei­spiel dafür, wie Saat­gut welt­weit Schritt für Schritt pri­va­ti­siert und mono­po­li­siert wird. Dahin­ter ste­hen die Inter­es­sen der Agrar­kon­zer­ne, deren Ziel es ist, nicht nur »ihre« indus­tri­el­len Sor­ten mit Hil­fe von Rech­ten an geis­ti­gem Eigen­tum zu kon­trol­lie­ren, son­dern gleich­zei­tig auch die Alter­na­ti­ven, das heißt freie Sor­ten, ver­bie­ten zu las­sen. Dies erfolgt, indem die jahr­tau­sen­de­al­te Pra­xis, einen Teil der Ern­te auf­zu­be­wah­ren und...

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