»Leider noch weit von einem Massenthema entfernt«
Am Wochenende trafen sich in Brüssel Gegner der Verschärfung des europäischen Saatgutrechts. Ein Gespräch mit Heike Schiebeck Heike Schiebeck vom Österreichischen Berg- und KleinbäuerInnen-Verband hat am Wochenende an den Europäischen Saatgutaktionstagen in Brüssel teilgenommen. Sie lebt auf einem Hof des europäischen bäuerlichen Netzwerks Longo maï und arbeitet auch im Koordinierungsrat von La Via Campesina In Brüssel fanden jetzt die »Saatgutaktionstage« statt – worum ging es denn da? Dieses Treffen ist nur eines von vielen, die weltweit zum 17. April stattfanden, dem Internationalen Aktionstag für Bäuerliche Rechte. Die für gestern vorgesehene Übergabe von mehr als 50000 Unterschriften gegen eine Verschärfung des europäischen Saatgutrechts an das Europaparlament ist das Ergebnis einer zweijährigen Kampagne – wobei ich die Kampagne selbst für mindestens genauso wichtig halte wie die Übergabe der Unterschriften. In Europa, wo die Zahl der bäuerlichen Wirtschaften kontinuierlich zurückgeht, verwendet nur noch ein Bruchteil der Bäuerinnen und Bauern selbst gewonnenes Saatgut. Mit der geplanten Verschärfung der Saatgutgesetzgebung wird die Erhaltung solch traditioneller...
Lesezeit: 2 MinutenAgroökologie contra Land Grabbing
Die Protagonisten des Land Grabbing behaupten, dass ihre „Agrarinvestitionen“ dazu beitragen die künftige Welternährung zu sichern. Industrielle Großflächenwirtschaft hat keine Perspektive. Es mehren sich die wissenschaftlichen Publikationen, dass eine kleinbäuerliche, agrarökologischen Bewirtschaftung den Schlüssel zur Ernährung von 9 Milliarden Menschen darstellt. Hier die Präsentation (Land Grabbing und Agroökologie) zu einem Vortrag vom 13.4.2011 im FDCL in Berlin.
Lesezeit: < 1 MinuteAktuelles
Am 17./18. April 2011 gibt es eine europäische Saatgutaktion in Brüssel. Weiter gehende Informationen hierzu finden sich auf der Homepage der Saatgutkampagne. Im Zusammenhang mit dieser Aktion veröffentlicht die BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie einen neuen Kaperbrief, der am 8.4. als taz-Beilage unter die Leute kommt. Im Vorfeld zum 17. April, dem weltweiten bäuerlichen Aktionstag von La Via Campesina, gibt es auch dieses Jahr in Berlin wieder eine Veranstaltungsreihe. Hier ist das Programm.
Lesezeit: < 1 MinutePeak Soil II – Bodenzerstörung
Deutliches Gefahrenpotential Hintergrund. »Peak Soil« – Bodenzerstörung, Landraub und Ernährungskrise. Teil II: Der Verlust landwirtschaftlicher Nutzflächen und wie er abgewendet werden kann Peter Clausing Peak Soil – die unterschätzte Krise des Bodens« lautet der Titel eines im Vorjahr erschienenen Hefts der Zeitschrift Politische Ökologie. »Der Boden ist das vergessene Medium der Umweltpolitik. Erst viel zu spät und dann auch nicht vollständig hat das Umweltrecht auf die Schäden an den Böden reagiert«, stellt Günther Bachmann dort für die Situation in Deutschland fest.1 Winfried E. H. Blum, Professor für Bodenkunde an der Universität Wien, ergänzt: »Was sich derzeit in den Böden Europas abspielt, gilt im wesentlichen auch und zum Teil in noch stärkerem Maße für weitere Länder der Nordhalbkugel, vor allem aber für Afrika, Südamerika und Südostasien, wo Erosion, Verdichtung, Verlust an organischer Substanz sowie Biodiversität, Kontamination, Versalzung und insbesondere Erdrutsche ein alarmierendes Ausmaß erreicht haben.«2 Nach seiner Einschätzung wird die Intensivierung des vollmechanisierten Ackerbaus die Bodenprobleme noch weiter verschärfen. Boden und...
Lesezeit: 10 MinutenPeak Soil I – Hunger nach Land
Hintergrund »Peak Soil« – Bodenzerstörung, Landraub und Ernährungskrise. Teil I: Wie Konzerne und Spekulanten von der Verknappung von Lebensmitteln profitieren Peter Clausing »Peak Soil«1 lautet der Titel des 2009 erschienenen Buches des Berliner Autors Thomas Fritz, einer ersten umfassenderen Übersicht zum Thema »Land Grabbing« (Landnahme) in deutscher Sprache. Der Begriff »Land Grabbing« bezieht sich auf den Kauf bzw. die langfristige Pachtung großer Landflächen – vor allem in den Ländern des Südens, aber auch in Osteuropa – mit oft drastischen Auswirkungen auf die Lebenswirklichkeit der Bevölkerung. Die Ansichten, ab wann von »großen Landflächen« zu sprechen ist, divergieren. Während Olivier de Schutter, Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Recht auf Nahrung, 1000 Hektar als Untergrenze betrachtet, definierte die Nichtregierungsorganisation (NGO) GRAIN 10000 Hektar als unteres Limit. Entsprechend der Bedeutung dieses bedrohlichen Phänomens ist inzwischen eine Reihe von Publikationen erschienen, und es fanden zahlreiche nationale und internationale Tagungen zum Thema statt. »Land Grabbing, so scheint es, kommt wie ein Tsunami über die Welt,...
Lesezeit: 10 MinutenFragwürdige Nachhaltigkeit: Naturschutzgebiete im Süden
Präsentation zu einem Vortrag, der am 01.02.2011 im Rahmen der Vortragsreihe „Einstieg in Nachhaltige Entwicklung“ an der Humboldt-Universität Berlin gehalten wurde.
Lesezeit: < 1 Minute»Land Grabbing« – eine neue Form des Landraubs und die Folgen
Unter diesem Titel gab es am 24.01.2011 zur Lateinamerikawoche in Nürnberg einen Vortrag. Die dazugehörige Präsentation ist finden Sie hier: Live-View (Flash) | »Land Grabbing« (PDF).
Lesezeit: < 1 MinuteKein Hohelied – Eine Replik auf Marianna Schauzu
von Peter Clausing Am vergangenen Donnerstag kam an dieser Stelle Marianna Schauzu in einem Artikel über den Einsatz gentechnisch modifizierter (GM-)Baumwolle in Burkina Faso zu der Schlußfolgerung: »Das Beispiel Burkina Fasos zeigt, daß eine Zusammenarbeit mit multinationalen Konzernen wie Monsanto möglich ist, ohne den eigenen Entwicklungsplan preisgeben zu müssen …«. In ihrem Text bezieht sie sich auf eine 30prozentigen Ertragssteigerung bei GM-Baumwolle im Vergleich zu 50 bis 70prozentigen Ertragsausfällen bei konventioneller Baumwolle in den 1990er Jahren aufgrund von Insektizidresistenzen gegenüber Pyrethroiden. In ihrem Beitrag suggeriert sie, daß das einzige Problem beim Einsatz von Gentechnik die Monopolmacht der Konzerne sei. Die stelle aber eigentlich auch kein Problem dar, wenn die Regierungen des Südens »die Zusammenarbeit mit Monsanto … an einige Bedingungen (knüpften).« Mehr noch: »Es (gibt) keine Alternativen zur Zusammenarbeit des Landes mit dem Gentechnikriesen«, läßt sie zwei Baumwollbauern aus Burkina Faso verkünden, was impliziert, daß der Einsatz von Gentechnik an sich erst recht alternativlos ist. Als Kronzeugen bemüht sie »bereits...
Lesezeit: 3 MinutenEuropäische Aktionstage für Saatgut-Souveränität am 17./18. April 2011 in Brüssel
Freies Saatgut für alle! Aufruf zu internationalen Saatgut-Aktionstagen in Brüssel 17./18.4.2011 Für die Vielfalt des Saatgutes in den Händen von BäuerInnen und GärtnerInnen setzen sich in Europa zehntausende Menschen ein. Sie wollen damit die Grundlage unserer Ernährung bewahren. Dagegen steht die Saatgutindustrie. Sie will letztendlich weltweit die Kontrolle über das Saatgut ausüben. Gentechnik, Patente auf Pflanzen und Tiere sowie die Einführung von Nachbaugebühren haben vielen die Augen dafür geöffnet. Dazu kommen die Terminatortechnologie und Verbote bäuerlicher Sorten. Das wurde mit der Unterschriftenaktion „Zukunft säen – Vielfalt ernten“ in den letzten beiden Jahren angeprangert. Sich richtet sich gegen die derzeitige Überarbeitung der Saatgutgesetze in der EU, die vom Interesse der Industrie an der Kontrolle des Saatgutes geprägt ist. Die Saatgut-Kampagne lädt nun ein, gemeinsam den Widerstand gegen die Politik der EU an zwei Aktionstagen am 17. und 18. April dieses Jahre deutlich zu machen, und zwar in Brüssel, wo an den Gesetzen gearbeitet wird, und überall. Am Sonntag, den 17. April...
Lesezeit: 2 Minuten„Wir haben es satt“ – Aufruf zur Demo am 22.1.2011
„Wir haben es satt!“ – Demonstrieren Sie mit! Sagen Sie Nein zu Gentechnik, Tierfabriken und Dumping-Exporten! Während der Messe »Grüne Woche« in Berlin treffen sich am 22. Januar 2011 Landwirtschaftsminister aus aller Welt und internationale Agrarkonzerne auf Einladung der Bundesregierung. Das Ziel von Monsanto, Müller Milch, BASF und Co.: die Industrialisierung der Landwirtschaft voran zu treiben. Das heißt: Gentechnik, Tierfabriken und Dumping-Exporte. Weitere Informationen unter www.wir-haben-es-satt.de
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