Nein zum Ausverkauf von Afrika!
Das INKOTA-Netzwerk führt derzeit eine Protestaktion gegen Land Grabbing und die damit verbundenen schwerwiegenden Konsequenzen für Kleinbauern und die lokale Bevölkerung durch.
Ausländische Investoren haben innerhalb von drei Jahren allein in Afrika 20 Millionen Hektar Ackerland aufgekauft. Während die lokale Bevölkerung an Hunger leidet, produzieren die Investoren Nahrungsmittel und Energiepflanzen für den Export. Die Bundesregierung kann einiges dagegen unternehmen, doch bislang reagiert sie nur zögerlich. Es ist höchste Zeit zu handeln!
Schicken Sie eine Protestmail an die Bundesregierung mit der Aufforderung, den Ausverkauf von Land in Afrika und anderswo sofort zu stoppen.
Presserat rügt Daimler und Bayer wegen getarnter Jatropha-Werbung
Kostenloser Artikel auf LifeGen.de
Daimler und Bayer wollten Medien foppen – und kassieren öffentliche Rüge
Der Deutsche Presserat hat heute einen Verstoß der Sindelfinger Zeitung/Böblinger Zeitung (SZBZ) gegen den Pressekodex festgestellt. Von den vier möglichen Sanktionsmöglichkeiten wurde die schärfste („öffentliche Rüge mit Abdruckverpflichtung“) verhängt. Der Presserat hatte sich auf Antrag der Coordination gegen BAYER-Gefahren mit dem am 5. Februar erschienenen Artikel „Grundstoff für Biodiesel-Produktion“ befasst. Darin wird ein Projekt der Firmen Daimler und Bayer zum Anbau der ölhaltigen Pflanze Jatropha in Indien vorgestellt. Als Autor wird SZBZ-Redakteur Werner Eberhardt genannt. Peinlich für die PR-Profis beider Konzerne: Einen Tag zuvor war der Artikel jedoch wortgleich auf der Homepage der Daimler AG erschienen. Als Copyright wurde angegeben „Daimler AG. Alle Rechte vorbehalten“.
Agrosprit, Hunger, Mehrverbrauch statt Effizienz
Matthias Brake
Im spanischen Sevilla ist die internationale Konferenz der Agrartreibstoffindustrie (World Biofuels 2010 [1]) zu Ende gegangenen. Dort wurden die Ausbaupläne und Wachstumshoffnungen der Agrartreibstoff-Produzenten vorgestellt [2]. 480 Millionen Hektar Land sollen bis 2045 für den Anbau von Energiepflanzen genutzt werden. Zum Vergleich: Die Gesamtfläche der Europäischen Union beträgt 430 Millionen Hektar.
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Mit Gewalt gegen Hunger
Erschienen in „junge Welt“ vom 18.05.2010
Peter Clausing
Vor zwei Jahren gab es in zahlreichen Ländern des Südens sogenannte Hungerrevolten (Food Riots). Sie erregten soviel Aufsehen, daß ihnen über einen längeren Zeitraum Platz in den Schlagzeilen der Weltpresse eingeräumt wurde. Wichtige Mainstream-Zeitungen und -Zeitschriften widmeten dem Thema wiederholt Beiträge. Ein gemeinsames Merkmal vieler dieser Berichte war die Hervorhebung des »chaotischen« und »gewalttätigen« Charakters der Proteste, ein Klischee, das bekanntlich nicht auf Food Riots beschränkt ist, sondern auch bei anderen Protesten zur Anwendung kommt.
Namibia: Agrargroßprojekt von Demeter International Ltd., UK
Hinweis/Korrektur: Demeter International Ltd. ist ein britisches Agrarinvestment-Unternehmen und hat weder etwas mit Biolandbau zu tun noch mit dem deutschen Verband Demeter International e.V., der ein Erzeugerverband für biologisch-dynamische Landwirtschaft ist und sich bereits gegen den Missbrauch seines Namens gewehrt hat.
Mit Bitte um Entschuldigung für die ursprünglich irreführenden Darstellung.
Im Bwabwata-Nationalpark, fünf Kilometer von der Grenze zu Angola entfernt, soll auf 10.000 Hektar ein umstrittenes Agrargroßprojekt entstehen. Hält die ‚Demeter International Ltd.‘ und ihr namibischer Partner ‚Labour Investment Holding‘ (LIH) an ihrem ‚Katondo Farm Project‘ fest, wird hier ab Oktober bislang unberührter Boden umgepflügt und zweimal pro Jahr geerntet.
Kubas grünes Projekt
Erschienen in „junge Welt“ vom 05.05.2010
Peter Clausing
Reformierte Landwirtschaft: Ausweitung der Nutzfläche, Fokussierung auf Familienbetriebe, ökologischer Anbau und urbane Gemüseproduktion
Am 16. März 2010 verstörte eine Meldung mit der Überschrift „Kuba schließt 100 Agrarunternehmen“ [1] die Leser. Während sich jW auf diese Meldung beschränkte, beeilten sich andere Medien hinzuzufügen, dass Kuba 60 bis 70 Prozent seiner Nahrungsmittel importieren müsse. Präsident Raúl Castro suche nach „Rezepten“, um die landwirtschaftliche Produktion zu steigern. Derartige Meldungen entkoppeln die Fakten vom Kontext, zeichnen ein einseitiges Bild und ignorieren die Tatsache, dass die gesuchten „Rezepte“ längst praktiziert werden. Die Mitteilung, dass 100 Betriebe geschlossen werden sollen und 40.000 Beschäftigte einen neuen Job finden müssen, kam vom kubanischen Landwirtschaftsminister Ulises Rosales del Toro, der Mitte März in Villa Clara an der Plenarsitzung des 10. Provinz-Kongresses des Nationalen Kleinbauernverbandes teilnahm.
Rezension von „Peak Soil – Die globale Jagd nach Land“
Bettina Dyttrich hat das wichtige im vorigen Herbst erschienene Buch von Thomas Fritz zum Thema „Land grabbing“ in der WOZ vom 15.04.2010 rezensiert.
Peak Soil
Hol den Boden bei den Armen
Staaten und Konzerne investieren weltweit immer mehr in Ackerland. Der deutsche Journalist Thomas Fritz beschreibt diese „globale Jagd nach Land“ und zeigt, wie Armut wirksam bekämpft werden könnte.
Weiterlesen auf der Homepage der WOZ
Das Buch online bestellen unter www.fdcl.org
Peak Soil. Die globale Jagd nach Land
Fritz, Thomas
FDCL-Verlag. Berlin 2009
164 Seiten. 12 Euro
Presseerklärung zum „Via-Campesina-Tag“ (17.04.2010) in Berlin
Zum weltweiten Aktionstag für Ernährungssouveränität und bäuerliche Rechte!
Am 17. April, dem weltweiten La Via Campesina Aktionstag, laden wir ab 14.00 zu einem Aktions-Gartenfest im Gemeinschaftsgarten am Mariannenplatz 1A in Berlin Kreuzberg ein. Wie an vielen anderen Orten weltweit, organisieren auch wir Protestaktionen und Veranstaltungen rund um die Themen (urbane) Landwirtschaft und Ernährung.
Für uns* als lokale Vorbereitungsgruppe ist der 17. April der Höhepunkt unserer Veranstaltungsreihe „Frisch serviert vom Krisenherd: Über Agrarpolitik von Oben und Widerstand von Unten“. Seit Mitte Februar fanden rund 20 Veranstaltungen statt. Der rote Faden durch die Veranstaltungen war die Kritik an industrieller Landwirtschaft und die klare Befürwortung von Ernährungssouveränität. Damit erklären wir uns solidarisch mit La Via Campesina (= der bäuerliche Weg), dem weltweit größten Netzwerk von bäuerlichen Organisationen, Gewerkschaften, Landlosen und indigenen Gemeinschaften.
Neokoloniale Landnahme: Afrika und Asien im Ausverkauf
Das Muster ist bekannt, die Methode etwas verfeinert. Statt mit Waffengewalt sichern sich heute reiche Länder und multinationale Konzerne mit dem nötigen Kleingeld üppige Ländereien in armen und korruptionsgebeutelten Staaten. Anders als behauptet ist die neue Umverteilung von Boden keine Win-win-Situation.
Ab der vierten Seite der Datei (Pol Oekol_119) ein Text, der soeben in der Zeitschrift Politische Ökologie erschienen ist.
Präsentation zu Vortrag „Landgrabbing“ am 25.02.2010 in Berlin
Hier die Präsentation als Live-View (Flash) | PDF zum Vortrag „Turbo-Kapitalismus – die neue Landnahme im globalen Süden“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Frisch serviert vom Krisenherd“ (siehe Meldung vom 14.02.2010).
Den Vortrag gab’s am 25.2.2010 um 19:00 Uhr in der »Galerie Zeitzone«, Adalbertstr. 79, 10997 Berlin-Kreuzberg.